Immer gut drauf

PELLINGEN. Gäbe es die Katholische Frauengemeinschaft Pellingen/Franzenheim nicht, sie müsste schleunigst erfunden werden. Denn: Ohne ihr aktives Mittun wäre die Pfarrgemeinde um einiges ärmer.

Gut drauf ist der Vorstand der Katholischen Frauengemeinschaft (KFG) Pellingen/Franzenheim. Dazu haben die zehn Frauen auch allen Grund: Die KFG beging ihr 50-jähriges Bestehen mit einem bunten Festprogramm in der Pellinger Mehrzweckhalle. Doch zuvor wurde aus Anlass des Jubiläums ein feierlicher Gottesdienst - zelebriert von Pastor Peter Klauer - in der Pfarrkirche St. Andreas musikalisch mitgestaltet. Der Priester lobte ausdrücklich das Engagement der Frauen zum Wohle der Pfarrgemeinde. Ortsbürgermeister Dieter Hennen (Pellingen) und Franzenheims Beigeordneter Reinhold Muthers stießen in ihren Ansprachen in der Mehrzweckhalle ins gleiche Horn: "Unsere Frauen sind immer da, wenn sie gebraucht werden. Sie sagen nie nein", lobten die beiden Kommunalpolitiker.Eine Rose als äußeres Zeichen der Anerkennung

Den Besuchern in der voll besetzten Halle bot sich ein unterhaltsames Programm. Die "Kneipen-Sisters" (Birgit Franzen, Pia Michels, Hanne Marx, Theresia Müller) glossierten musikalisch die vergangenen Jahre in der Geschichte der Dörfer im Allgemeinen und der KFG im Besonderen. Marlene Meller, seit 1999 umtriebige Vorsitzende der KFG, erinnerte kurz an die Anfänge des Zusammenschlusses der Frauen von Pellingen und Franzenheim, der heute rund 220 Mitglieder angehören. Den Frauen der ersten Stunde überreichte sie eine Rose als äußeres Zeichen der Anerkennung für die lange Treue. Pastor Josef Dewald habe vor 50 Jahren den Anstoß zur Gründung gegeben, erinnerte Marlene Meller, und gewann Maria Jakobs als erste Vorsitzende (bis 1964). Ihr folgte Angela Jakoby, mit der eine neue Zeit anbrach. Die Mitgliederzahl wuchs, nicht zuletzt durch neue Aktionen, die angeboten wurden. Was heute in Pellingen an karnevalistischen Aktivitäten läuft, geht zu großen Teilen auf die KFG zurück. Angela Jakoby rief den Fastnachtsumzug ins Leben, hatte zuvor jedoch große Bedenken ihres Vorstands aus dem Weg räumen müssen.Rebellion und Austritt

Auf Theresia Esch folgte 1983 Lydia Feichtner als "Frontfrau". Frauenthemen kamen auf die Tagesordnung. Etliche Basare gehen auf Lydia Feichtner zurück, deren Erlöse zum größten Teil für kirchliche Belange gespendet wurden. Im Laufe der Zeit kamen 15 000 Euro für den guten Zweck zusammen: Spenden flossen ins Pfarrheim, die Renovierung von Heiligenfiguren in der Kirche und vieles mehr. Damit im Winter niemand kalt sitzt, beteiligt sich die KFG bis auf den heutigen Tag an den Heizkosten für das Gotteshaus. Erst kürzlich gab es Knatsch mit der Dachorganisation Katholische Frauengemeinschaften Deutschland (kfd). Weil diese von ihrer Forderung einer Einzelmitgliedschaft nicht abrückte, beschlossen die Frauen kurzerhand, aus dem Zusammenschluss auszutreten. "In unserer Kirchengemeinde fühlen wir uns wohl und werden in Zukunft, wie wir das in der Vergangenheit taten, möglichst viel für unsere Glaubensgemeinschaft tun", lässt sich die KFG nicht beirren. Möglicherweise sind die Pellinger/Franzenheimer Frauen ein klein wenig aufmüpfiger als anderswo - wenn es darauf ankommt. Dies erklärte dann auch den Wunsch, zum Festabschluss ein ganz besonderes Programm den Gästen und Mitgliedern zu bieten. Flugs wurde mit den "Weibsbildern" Anke Brausch und Claudia Thiel ein Kabarett-Comedy-Duo verpflichtet, das kein Blatt vor den Mund nahm.

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