Ja zur Kindertagesstätte

PLUWIG. (f.k.) Was soll mit dem Pluwiger Kindergarten geschehen? Ungewohnt leidenschaftlich wurde in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates über diese Frage diskutiert. Schließlich einigte man sich auf die spätere Umwandlung der Einrichtung in eine Kindertagesstätte.

Vor der Aussprache wies Ortsbürgermeister Wolfgang Annen zunächst auf die rückläufige Entwicklung hin: Bis zum Sommer 2007 sei der Kindergarten Pluwig noch ausgelastet. Dann jedoch würden sich die Geburtsrückgänge bemerkbar machen. Bürgermeister Annen schlug daher vor, den Kindergarten im Sommer 2007 in eine Kindertagesstätte umzuwandeln und auch ab 2007 auch zweijährige Kinder aufzunehmen. "Der Trend und der Bedarf zu einer Tageseinrichtung ist unverkennbar", so Annen. Allerdings ist der Pluwiger Kindergarten in seiner heutigen Gestaltung für die Nutzung als Tagesstätte ungeeignet. Ein Konzept für die Umbaumaßnahmen stellte Architekt Friedrich Roth vor. Innerhalb des Gemeinderates entbrannte anschließend eine leidenschaftliche Diskussion durch alle Gruppierungen - dabei ging es auch um familienpolitische Grundsatzfragen. "Der ganztägige Elternentzug bei Kleinkindern kann nicht die Politik der Gemeinde Pluwig sein", so die Meinung einiger Ratsmitglieder. Ratsmitglied Peter Krämer (CDU): "Wenn ich überhaupt einem solchen Konzept zustimmen sollte, dann ohne den Vorschlag, zweijährige Kinder aufzunehmen. Dies ist einfach barbarisch und mit meiner familienpolitischen Einstellung nicht vereinbar." Albert Rausch (CDU) und Josef Kruft (FWG) betonten, dass sich die Zukunft des Pluwiger Kindergartens nur durch eine Umstrukturierung und eine bessere Schulung des Personals gewährleisten lasse. Nach langer Diskussion stimmte der Rat einstimmig bei einer Enthaltung einer Umwandlung zur Kindertagesstätte ab Sommer 2007 zu. Die Aufnahme von zwei Jahre alten Kindern soll ausgeschlossen bleiben.

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