Jede hat ein festes Ziel vor Augen

MEHRING. Jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten eine berufliche Perspektive geben: Das hat sich das Berufsbildungszentrum "Haus Elisabeth" des Caritasverbandes zur Aufgabe gemacht. Nach dreijähriger Ausbildung ist die Abschlussklasse 2004 nun ins Berufsleben entlassen worden.

Zielgruppe dieser Ausbildung sind vor allem lernbenachteiligte Mädchen aus dem Großraum Trier und den Regionen Eifel, Mosel und Hunsrück, die eine Vollausbildung möglicherweise nicht schaffen würden. Die Mädchen haben Probleme wie Lernschwierigkeiten, Konzentrationsmängel und eine langsame Auffassungsgabe. Ihre Fähigkeiten dagegen liegen klar im praktischen Bereich. Deshalb ist die Berufsausbildung auch überwiegend praktisch orientiert. Wichtig ist zudem, die Ausbildungsinhalte in kleinen Lernschritten zu veranschaulichen und durch viele Wiederholungen in kleinen Lerngruppen Routine in die Ausbildung zu bringen. Das Ausbildungsziel ist klar definiert: Die Ausbilder und Pädagogen im "Haus Elisabeth" wollen es den Mädchen ermöglichen, in einem Großbetrieb als Hauswirtschaftshelferin tätig zu sein. Viel Wert legen sie dabei auf eine selbständige Lebensführung. So sollen das soziale Verhalten in der Gruppe und der verantwortliche Umgang mit Geld geübt werden. Zudem lernen die Auszubildenden christliche Verhaltensweisen und erhalten religiöse Werte. Damit dies erreicht wird, kümmern sich sechs Ausbilderinnen und acht Pädagogen um die drei Ausbildungsgruppen, zu denen momentan 37 Auszubildende gehören.Sechs Mädchen haben bereits Zusagen

Acht Mädchen haben diese Aufgabe jetzt erfolgreich gemeistert. Ihnen wurden bei ihrer Abschlussfeier die lang ersehnten Zeugnisse überreicht. Paul Zimmer, Leiter des "Haus Elisabeth", verriet, dass sechs der acht Absolventinnen bereits Zusagen für eine Arbeitsstelle haben. Denn auch nach der Ausbildung ist die Betreuung durch das "Haus Elisabeth" noch nicht zu Ende. So vermitteln die Mitarbeiter die jungen Menschen an Arbeitsstellen oder weiterführende Ausbildungsstellen, was in den meisten Fällen von Erfolg gekrönt ist. Seit 1995 besteht für sie außerdem die Möglichkeit, sich auch nach dem Ende der Ausbildung in einer Nachbetreuungs-Maßnahme unterstützen zu lassen. Dabei werden vor allem sozialpädagogische Hilfestellungen beim Übergang in die noch fremde Berufswelt angeboten.Durchhaltevermögen und viel Freude

Paul Zimmer hat mit den acht n Hauswirtschaftshelferinnen die Abschlussfeier gestaltet, die durch einen Wortgottesdienst mit Pastor Josef Schönborn abgerundet wurde. Zimmer und die acht Absolventinnen verrieten, was sie sich für das kommende Jahr vorgenommen haben: Im Juli 2005 will sich die Abschlussklasse noch einmal im "Haus Elisabeth" treffen, um zu sehen, ob jede ihr Ziel erreicht hat. Diese Ziele sehen bei allen Mädchen ähnlich aus. So wollen sie Durchhaltevermögen zeigen, um ihre Arbeitsstelle zu behalten und viel Freude bei der Arbeit haben. Einige haben aber spezielle Vorstellungen von der Zeit, die nun auf die zukommt, wie den Führerschein zu machen oder als Zimmermädchen in einem Hotel zu arbeiten. Morgen in der Serie: Der "Senioren-Club-Aktiv" Mehring verschönert die Heimat und setzt sich für den Erhalt der Kulturlandschaft ein.

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