Kein Kitsch, nur Qualität

LEIWEN. (gsb) Kleiner Ort mit großer Schau: Wer sich über solides Handwerk, Dienstleistungen und innovative Technik informieren wollte, war am Wochenende in Leiwen richtig. Die Gewerbeschau bot ein feines und für die Größenordnung der Gemeinde überraschend großes Informationsangebot.

Genau ein Jahr haben die Vorbereitungen zu der vierten Leiwener Gewerbeschau gedauert, berichtet Ursula Stoffel-Hengstermann, Vorsitzende der Gewerbevereinigung Leiwen. Dass die Frau dann am Eröffnungsnachmittag "in die Luft geht", hat einen ganz banalen Grund: Wie andere Besucher genießt sie einen Rundflug per Hubschrauber über das Moseltal - "das war sehr schön", sagt sie später. Die positive Grundstimmung zieht sich bei den meisten der 51 Aussteller und Besucher wie ein roter Faden durch die 3000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche. "Schöner als die Mosellandausstellung, hat gar ein Fachmann gesagt", meint Stoffel-Hengstermann. Ein Vergleich, der größenbedingt natürlich hinkt, der aber im Hinblick auf die Qualität der ausgestellten Produkte Berechtigung hat. In Leiwen gibt es keinen Ramsch, keinen Kitsch, keine Marktschreier, keine Eintrittspreise, keine Parkgebühren - dafür solide handwerkliche Produkte. Zudem eine Vielfalt im Angebot, die nicht zuletzt durch die vielen Neumagener und Mehringer Betriebe entsteht. "Die Kooperation mit anderen macht das Angebot attraktiver, wenn nicht jeder den anderen kennt", findet Klaus Jung, der mit zu den Gründungsmitgliedern der Leiwener Gewerbevereinigung zählt und die erstmalige Zusammenarbeit mit den Mehringer und Neumagener Gewerbevereinen schätzt. Jede Menge Torten abgesetzt

Als exzellente Werbeplattform entpuppt sich die Gewerbeschau auch für Burkhard Wald. Als der Neumagener Konditormeister vor vier Jahren das erste Mal mit seinen dekorativen Torten bei der letzten Leiwener Gewerbeschau mit dabei war, habe er in den Folgejahren "in Mengen" eine bestimmte Kreation absetzen können. Nun strahlt der gebürtige Baden-Württemberger mit seinen geschmackvoll gestalteten Torten um die Wette und ist zufrieden mit der Besucherresonanz: "Die Mosel ist ein Paradies für Konditoren. Die Moselaner sind dankbare Kunden", sagt er. Etwas zurückhaltener äußern sich Reiner und Ulrike Steinbach. Die Neumagener Inhaber einer Bäckerei mit Filiale in Leiwen haben drei Tage in die Herstellung und den Aufbau ihres dekorativen Brotstands gesteckt. "Vielleicht kommt einer auf den Geschmack und lernt ein anderes Brot schätzen", hofft Ulrike Steinbach. Wie die Resonanz der Gewerbeschau sei? "Das sehen wir dann nächste Woche." Nicht nur für KFZ-Fans und Interessenten landwirtschaftlicher Maschinen ist die Gewerbeschau informativ. Auch für Häuslebauer und Hauseigentümer ist die Ausstellung ein Dorado an Informationen: zentrale Staubsaugeranlagen, innovative Dämmtechnik, Architektur und regenerative Energie, Innenausbau und touristische Informationen aus dem befreundeten Gewerbeverein Kaulsdorf/Thüringen - das Spektrum ist beachtlich. "Eine tolle und schön gestaltete Gewerbeschau mit guter Organisation", lobt das Keller Ehepaar Iris und Nabil Abd Elnaby. Nur die zeitgleichen Veranstaltungen der Howa in Hermeskeil und des Beda-Markts in Bitburg finden sie nicht glücklich gewählt. "Der Termin stand vor einem Jahr fest", sagt Stoffel-Hengstermann.

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