Kein leichter Dienst

TRIER-LAND. Wie wichtig die Feuerwehren sind, wurde Anfang des Jahres wieder einmal bei dem Katastrophen-Hochwasser an Sauer und Kyll deutlich. Doch nicht alle gesellschaftlichen Kreise erkennen diese Arbeit an.

Nichts Neues vom Personalbestand der Feuerwehren in derVerbandsgemeinde Trier-Land. Die Zahl der aktiven Mitglieder ist2002 im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben und lag bei 626.Darunter waren 23 Frauen. Innerhalb der Wehren hat sich aber doch einiges in der Organisationsstruktur geändert. In Aach, Grewenich, Metzdorf und Ralingen wurde das Kommando in die Hände neuer Wehrführer gelegt. Diese Zahlen und Fakten beinhaltet der Jahresbericht 2002, den Wehrleiter Peter Heinz dem Verbandsgemeinderat Trier-Land vorlegte.

Bei den Jugendwehren setzt sich die positive Entwicklung fort. Ende 2002 versahen in Kordel, Newel (Besslich und Butzweiler), Ralingen, Rodt, Trierweiler, Welschbillig und Zemmer 134 Mädchen und Jungen ihren Dienst, der aber auch Spiel und Spaß beinhaltet. Weitere Jugendwehren sollen demnächst hinzukommen.

Der Fahrzeugbestand der Floriansjünger hat sich im Jahr 2002 um zwei erhöht. Besitzer der neuen Gefährte sind die Wehren in Besslich und Wintersdorf.

Der Ernstfall zwang die Feuerwehren der VG im vergangenen Jahr 249 Mal zum Einsatz. Die Zahl der Brände belief sich dabei aber nur auf 45. 204 Mal mussten die Wehrleute zu Hilfeleistungen (Hochwasser, Unfälle, Unwetter, Vermisstensuche) ausrücken.

Wehrleiter appelliert an die Politiker

Dass der Dienst gar nicht mehr so selbstverständlich ist, ließ Peter Heinz auch nicht außer Acht. Mehr noch: Er redete quasi der Gesellschaft ins Gewissen. "Viele Arbeitgeber lassen Wehrleute gar nicht mehr zu Einsätzen fahren", berichtete er. "Manche Wehrleute gehen auch gar nicht, weil sie Angst haben, ihren Job zu verlieren." Sein Appell: "Wir bitten alle Politiker um Unterstützung."

Bürgermeister Wolfgang Reiland sagte Hilfe zu: "Denn es wird Enormes geleistet." Er brachte eine Lösung ins Spiel, die aber nur ideellen Charakter hat: eine Auszeichnung für die Firmen, die sich bei der Freistellung von Wehrleuten hervortun.

Zumindest sollen die Frauen und Männer, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen, vernünftig untergebracht sein. In Trierweiler ist dies derzeit nicht der Fall. Deshalb wird ein neues Gerätehaus gebaut. Dafür sind 230 000 Euro einkalkuliert.

Mitglieder der Wehr werden Eigenleistungen (Innenausbau, Außenanlagen) von circa 25 000 Euro erbringen. Die Gemeinde stellt das Grundstück zur Verfügung. In einem Anbau werden Räume für Jugendliche hinzukommen.

Ortsbürgermeister Peter Schuster wies auf die Dringlichkeit eines Neubaus hin. "Trierweiler ist an der Reihe", sagte er. Schuster sprach von einer "runden Sache" und bezog dies auch auf den Jugendraum.

Die Fraktionen und der Bürgermeister sehen ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Deshalb wird ein vorzeitiger Baubeginn beantragt - auch wenn die notwendige Vorfinanzierung zu Lasten der VG Trier-Land geht. "Wir müssen tätig werden, auch wenn das Land seine Zuschüsse zurück stellt", konstatierte Bürgermeister Reiland.

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