Keinesfalls einfach

GUSTERATH. Wenn am Sonntag, 11. Dezember, Karl-Heinz Becker die Tür zum 70. Lebensjahr aufstößt, erfüllt er sich einen Traum: Im Evangelischen Gemeindezentrum zeigt er dann bis zum 20. Dezember mehr als 20 sei ner auf Leinen gemalten Aquarelle und Ölgemälde.

"Gemalt habe ich immer schon gerne", sagt der ehemalige Schauwerbegestalter, "doch seit meinem Eintritt in das Rentenalter habe ich mich intensiver mit der Hobbymalerei beschäftigt." Der Gründer und langjährige Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, das einstige Mitglied im Verbandsgemeinderat Ruwer und im Fremdenverkehrs-Ausschuss hat nun Zeit für seine schöne Freizeitbeschäftigung. Der mehrfach Ausgezeichnete - die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz hat ihn besonders gefreut - hat in den vergangenen Jahren alle ehrenamtlichen Aktivitäten eingestellt. "Früher hätte ich nicht geglaubt, dass man abends auch mal müde sein kann", sagt der einstige "Hansdampf in allen Gassen". Seit etwa zehn Jahren widmet er sich ausgiebig seinem großen Hobby und Talent, dem Malen. Anfang der 70er-Jahre fand Becker das Interesse am Malen. Mit dem ehemaligen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer, Hermann Feldges, und dem schon verstorbenen VHS-Leiter Hans Piwecki hatte er beim gemeinsamen Urlaub schöne Bauernmalereien entdeckt. "Das kann ich auch", verkündete er damals selbstbewusst. Sein Können stellte er kurze Zeit danach in der Kellerbar von Hermann Feldges unter Beweis und bemalte mit Ölfarben eine Sitzbank im Stile der Bauernmalerei. Seine Fertigkeiten mit Pinsel und Farben gingen sogar so weit, dass er nach einigen Fortbildungen von der Volkshochschule Lehraufträge für Bauernmalerei in den Verbandsgemeinden Ruwer und Trier-Land erhielt. "Als ich meinen fünfzigsten Geburtstag feierte, schenkten mir Freunde eine Staffelei und weitere Ölfarben", erzählt Becker. Doch damals hatte er keine Zeit, sich verstärkt dem Malen hinzugeben. Als Pensionär hat er sich beim Malen nun auf Landschaften im Süden Europas spezialisiert. Dabei fehlen nicht die verwinkelten Gässchen, Amphoren oder auch Ansichten von der Urlaubsinsel Teneriffa. Von seinen Reisen bringt er regelmäßig Fotos mit und malt danach seine Werke. Die Ausstellung ist täglich von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Am 16. Dezember ist eine geschlossene Gesellschaft im Evangelischen Gemeindezentrum. Der Gusterather "Club kochender Männer", dem Karl-Heinz Becker angehört, wird ein viergängiges Menü für die Ehepartner und ausgesuchten Gäste zaubern. Dabei steht als Hauptgericht "Gebratene Entenbrust mit Mango und einem feinen Orange/Sherry-Dressing und Reistimbale" auf der Speisekarte. Becker: "Das Dessertbüfett mit einigen Überraschungen ist dabei mein Part." Die Veranstaltung wird von Freia Willems-Theisen, Helga Schütte und Mirco Schütte musikalisch gestaltet. Pfarrer Matthias Jens wird die Laudatio auf den Künstler sprechen. Becker ist jüngst auch unter die Schriftsteller gegangen. In einem bebilderten und mehr als 40 Seiten fassenden Heft hat er seine Lebensgeschichte in Kurzform niedergeschrieben. Das Heft trägt den Titel: "Es war nicht immer einfach."

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