Kenner seines Heimatdorfes

KENN. Wachen Blickes geht Helmut Helfen durch Kenn. Liebevoll gepflegte Blumenbeete erregen ebenso seine Aufmerksamkeit wie Waschmaschinen im Wald.

35 Jahre lang war Helmut Helfen Justizbeamter in Trier. "Ich war Leiter der Wachmeisterei", sagt der 65-Jährige. Jetzt ist er Pensionär und hat noch etwas mehr Zeit, um sich für den Heimat- und Kulturverein Kenn zu engagieren. Kürzlich ist er wieder zum ersten Vorsitzenden des 142 Mitglieder starken Vereins gewählt worden. Stolz ist er, dass sich die Mitgliederzahl unter seiner "Regentschaft" im Laufe eines Vierteljahrhunderts vervierfacht hat. Fünf Fixtermine prägen Vereinsleben

Fünf Fixtermine sind aus dem Kalender der emsigen Gruppe nicht mehr wegzudenken: Einmal im Jahr ist ein Dreck-weg-Tag im Wald angesagt. "Traditionell gehen wir morgens los und reinigen einen Tag lang Wald und Flur", sagt Helfen. Neben unzähligem, sorglos weggeworfenem Unrat haben die Umweltschützer schon zwischen Sträuchern und Wiesen abgelegte Elektroherde oder Waschmaschinen entdeckt und eingesammelt. "Es gibt alles", sagt Helmut Helfen und schüttelt den Kopf. Aber ebenso wie es Umweltsünder gibt, gibt es Menschen, die die Natur hochschätzen. Auf die Idee des Gründungsmitglieds ist die einmal im Jahr stattfindende Prämierung des schönsten Kenner Blumenschmucks zurückzuführen. "Immer wieder sind mir viele schöne Vorgärten ins Auge gestochen", sagt der 65-Jährige. Der vierfache Vater befand, dass die Bürger mit den grünen Daumen belohnt werden sollten. Heute stiftet der Heimat- und Verkehrsverein jährlich zwölf Preise für die schönsten Rosen & Co. Nicht mehr aus dem Dorfleben wegzudenken sind nach Meinung des Trägers der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz das obligatorische Maifest, die beliebte Herbstwanderung und die immer gut besuchte Nikolausfeier unter freiem Himmel. "Zu den Festen sind alle Kenner Bürger immer herzlich eingeladen", betont der Vorsitzende, der fast in allen Kenner Vereinen Mitglied ist. Ans Aufhören denkt er noch nicht. Sein Wunsch: "Dass es so weitergeht wie bisher und dass auch junge Leute den Weg in den Verein finden." Und immer wieder betont Helmut Helfen, dass er alleine nichts ausrichten könne. "Ohne den zweiten Vorsitzenden Georg Stein, unsere Schriftführerin Adele Kugel und die beiden neuen Kassiererinnen Leni Ettelbrück und Sandra Bach und die Mitglieder wäre nichts möglich." Fit hält sich der Ruheständler täglich mit Radfahren entlang der Mosel, und mehrmals im Jahr kehrt der Ex-Beamte seinem Heimatdorf den Rücken. Gemeinsam mit seiner Frau Maria liebt er es, in die Berge zu fahren, um Ruhe zu finden oder nach Mallorca zu fliegen, um Strand- und Partyleben zu genießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort