Knoten nun endgültig geplatzt

SAARBURG. Zur letzten Stadtrat-Sitzung in seiner Amtszeit hatte Bürgermeister Franz-Josef Blatt eingeladen. Die Entwicklung des Wohngebietes "Auf der Wild" und die Innenstadtgestaltung waren Hauptthemen.

Der von der Stadt Saarburg beauftragte Städteplaner Robert Strauß aus Köln präsentierte die Ergebnisse der Eigentümerbefragung des auf Trassemer Gemarkung geplanten Wohngebietes "Auf der Wild". 87 Einzeleigentümer beziehungsweise 61 so genannte Eigentümergruppen seien angeschrieben und nach ihrer Interessenlage bezüglich des Gebietes befragt worden. Bei vier vorgegebenen Optionen hätte sich ein Großteil (26) für Veräußerung ausgesprochen. 14 hätten angegeben, sich an einer "privatrechtlichen Entwicklung zu beteiligen". Ebenso viele dächten an eine "Teils-Teils-Lösung". Neun Eigentümer hätten noch nicht geantwortet, drei seien nicht aufzutreiben gewesen. Lediglich einer habe weder Interesse an Verkauf, noch an privatrechtlicher Entwicklung mitgeteilt. Die Fläche liege jedoch am Gebiets-Rand.Eigentümer-Versammlung vorbereiten

Bis Mitte Juni habe das Planungsbüro die Frist angesetzt, in der die Grundstücksbesitzer zu reagieren aufgefordert sind. Die endgültige Auswertung solle mit der Verbandsgemeinde beraten werden. Im Anschluss daran müssten Strategien zur Verkaufs-Thematik entwickelt und eine Eigentümer-Versammlung vorbereitet werden. "Wir sind auf einem ziemlich positiven, erfreulichen Weg", fasste Strauß den aktuellen Entwicklungsstand zusammen. Etwa ein halbes Jahr müsse bei der groben Zeitplanung noch für Abstimmungen und Einzelgespräche berücksichtigt werden. Auf Nachfrage erklärte der Städteplaner, die Kosten würden zu 100 Prozent von den Eigentümern getragen. Die Anmerkung von Ewald Kölling (FWG), seine Fraktion befürchte eine Zersiedelung, beantwortete Strauß spontan: "Aus städtebaulicher Sicht habe ich in diesem Punkt keine Bedenken." Die Fraktionen waren mit der weiteren Vorgehensweise des Städteplaners einverstanden. Der Verkehrsknotenpunkt Am Fruchtmarkt stand auch in der letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen noch einmal auf der Tagesordnung und provozierte unterschiedliche Wortmeldungen in den Reihen des Stadtrates. Bei vier Enthaltungen stimmte der Stadtrat schließlich dem Beschlussvorschlag zu, "die von der Bürgerinitiative veröffentlichte Variante zur Gestaltung des Verkehrsknotenpunktes L 135/K 129/Graf-Siegfried-Straße nicht weiter zu verfolgen"."Nicht weiter verfolgen"

Vorausgegangen war eine Analyse der von der Bürgerinitiative "pro Saarburg" im Internet präsentierten Variante durch den Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier. Diese hatte eine Alternative erarbeitet mit Linksabbiegespuren an sämtlichen Knotenpunktzufahrten. Ein besserer Zu- und Abfluss des Verkehrs sollte dadurch in vergleichsweise kostengünstiger Weise ermöglicht werden. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier kommt in seinem Schreiben jedoch zu dem Ergebnis, "dass die vorgeschlagene Lösung gegenüber der vorhandenen Situation insgesamt zu einer Verschlechterung führt. Es wird empfohlen, die vorgelegte Variante der Bürgerinitiative nicht weiter zu verfolgen". Ewald Kölling von der FWG meinte: "Wir sind von dem Gutachten nicht überzeugt. Im Übrigen sagt das Gutachten, dass der Kreisel nicht notwendig gewesen wäre." Edith van Eijck konterte: "Der Kreisel war ein Abschnitt im Rahmen der gesamten Innenstadt-Gestaltung." Die Bürgermeisterkandidatin betonte, ihre Fraktion wolle das Thema Innenstadtgestaltung gleich nach der Kommunalwahl wieder aufgreifen. Verärgert reagierte Bürgermeister Blatt auf die von Jürgen Dixius eingebrachten Anfragen der CDU. Zum Punkt Burg-Sanierung sagte er: "Die Erhaltung der Burg-Ruine stellt alleine noch kein Förder-Konzept dar." Und die Anfrage, wie die Stadt auf das Ausbildungsplatz-Abgabe-Gesetz reagieren wolle, ließ Franz-Josef Blatt deutlich werden: "Sie wissen genau, dass die Stadt derzeit nicht ausbildet. Was soll ich mit einer solchen Frage?"

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