Problematisch für den Haussegen sind Claudia Weickers Vorlieben nicht. Im Gegenteil. Ehemann Karl ist als Schreiner ebenfalls Künstler, und für die Töchter Nadine (17) und Michelle (14) gilt: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Alle Weickers tendieren in die gleiche Richtung. Sie sind eine kreative Familie. Treibende Kraft freilich ist Mutter Claudia. Ihre Freude am Umgang mit Kindern hat dazu geführt, dass sie seit 1998 die traditionellen Metzdorfer Nikolausabende organisiert. "Das macht viel Arbeit, aber auch viel Spaß. Die Kinder sind total begeistert", sagt sie. Schon in den Herbstferien schreibt sie das Programm und beginnt danach, mit den Kindern zu proben. Sie studieren Gesangsstücke und Rollenspiele ein, üben Tänze und lernen, Gedichte vorzutragen. Sämtliche Kostüme, ob Nikolaus, Bischof oder Engel, entwirft und näht sie selbst. Nadine und Michelle lesen am Nikolausabend Geschichten über den heiligen Mann vor. Im vergangenen Jahr ging es bei den Vorbereitungsarbeiten besonders hoch her. "So, dass ich es zeitlich fast nicht schaffte und erwogen hatte, den Nikolausabend in andere Hände zu geben", erinnert sich Claudia Weicker, "aber ich brachte es nicht übers Herz. Ich kann nicht Nein sagen. Die Kinder sind so süß". Dabei ging ihr erster Nikolausabend "ziemlich in die Hose ". "Grund genug und Ansporn, es in Zukunft besser zu machen", sagt sie und das ist ihr längst mehr als gelungen. Die Kinder kommen von überall. Im Gasthaus Scheuer bleibt am Nikolausabend kein Platz frei. Die Poesie ist Claudia Weicker besonders ans Herz gewachsen. Sie schreibt Gedichte. Soeben hat sie ihr Buch "Im Land der Kunst und Poesie" herausgebracht. Ein Kinderbuch "Melina, das kleine Sternenkind" ist in Druck. "Ein unerwarteter Erfolg war mein Kunstkalender 2005." An dem für 2006 arbeitet sie bereits. Wo Kreativität in der Gemeinde gefragt ist, engagiert sich Claudia Weicker. So malt sie unter anderem Altarbilder und trägt zur Verschönerung des Ortsbildes bei. Zur Zeit arbeitet sie an einem Willkommensschild für den Ortseingang. So widmet sie den größten Teil ihres kreativen Schaffens den schönen Künsten. Als Malerin hat sie sich bereits einen Namen gemacht. Ihre bevorzugten Sujets sind Menschen, Akte und südländische Motive. Im Kreise namhafter Künstler zeigt sie jährlich auf etwa drei Ausstellungen ihre Werke. Hinzu kommen zahlreiche Ausstellungen in der Umgebung. "Schon als Kind begann ich zu malen und alles Mögliche zu basteln". Die Freude daran sei immer stärker geworden, 1991 habe sie "volle Pulle losgelegt". Die verschiedenen Richtungen hätten sich mit der Zeit herauskristallisiert. "Die Malerei verschafft Glück und Ausgeglichenheit. Wenn sich an meinen Bildern auch andere Menschen erfreuen, ist das unglaublich schön". Nächste Vernissage: 14. Oktober, Gemeindehaus Grevenich.