Mit der Einwohnerzahl geht's bergab

TRIER. Der Kreis Trier-Saarburg verliert Einwohner. Wenn die Entwicklung sich so fortsetzt, wird die Zahl im Jahr 2050 nur noch bei 105 000 liegen.

Im Jahr 2050 werden die Menschen in Rheinland-Pfalz weitaus mehrPlatz haben als derzeit. Modellrechnungen gehen davon aus, dassdie Einwohnerzahl bis dahin von vier Millionen auf drei Millionensinkt. "Kaum ein anderes Thema wird deshalb in Zukunft sobedeutend sein wie dieses." So begründete Rudolf Müller denAntrag der CDU, sich im Kreistag mit der Thematik zubeschäftigen. Auch die Alterspyramide werde ganz andere Formen annehmen. Die Zahl der alten Menschen nehme drastisch zu, die Zahl der jungen Menschen verringere sich genauso drastisch. Müller zählte die Folgen auf: "Weniger Kindergärten, Schulen und Lehrer, mehr Heimplätze, mobile Dienste und Gesundheitsvorsorge."

Auch die Verantwortlichen im Kreis Trier-Saarburg müssten sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen, forderte Müller. Er sprach von sich abzeichnenden "dramatischen Strukturen". Alte Ortskerne würden ausbluten, die Nahversorgung würde zusammen brechen. Müller forderte ein nachhaltige Politik, die "auf jede Polemik verzichtet."

"Es besteht Handlungsbedarf", stimmte Manfred Rommelfanger (SPD) zu. Er zitierte eine Studie der Universität Trier. Danach wird die Bevölkerung im Kreis Trier-Saarburg von derzeit 137 000 bis ins Jahr 2050 auf 105 000 sinken.

"Das sind aber nur Prognosen", schränkte Rommelfanger ein. Es gebe auch ein so genanntes best case-Szenario. Danach reduziert sich die Bevölkerung bis ins Jahr 2040 nur um 3000 Personen - allerdings nur, wenn jede Frau zwei Kinder zur Welt bringt.

"Wir sollten ohne Panik an diese Thema herangehen", sagte Rommelfanger. Manche Zahlen seien aber bereits greifbar. So verringere sich nach derzeitigem Stand die Zahl der Schulneulinge in der Verbandsgemeinde Kell von derzeit 117 auf 72 im Jahr 2008. Dies werde Auswirkungen auf den Bau von Schulen haben, erklärte der Politiker.

Es sei früh genug, sich im kommenden Jahr mit dem Thema zu beschäftigten, sagte Paul Port (Grüne). Dann liege eine neue Studie vor.

"Die Bevölkerungs-Lücke ist da, egal was kommt. Wir müssen dort Schlussfolgerungen ziehen, wo wir zuständig sind", sagte Landrat Richard Groß. Ein Beispiel: "2007 wird bei den Schülerzahlen die Spitze erreicht sein." Deshalb sei die Diskussion, ob es Sinn mache noch neue Schulen zu bauen, auch längst schon im Gang.

In den nächsten Monaten soll eine Bestandsaufnahme erfolgen. In der zweiten Jahreshälfte soll es dann eine öffentliche Anhörung mit Experten geben.

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