Nasser Spaß in sengender Sonne

KONZ-OBEREMMEL. Wer dieser Tage in Oberemmel Wasser in einem durchlöcherten Eimer zu transportieren versuchte, hatte entweder die Hitze nicht vertragen oder an der Dorfolympiade teilgenommen. Letztere sorgte für jede Menge Spaß und willkommene Abkühlungen.

Sich eine Hotte auf den Rücken zu schnallen und die dann in Rekordschnelle mit Wasser füllen zu lassen, verlangt nicht nur Kraft und Balance, sondern auch eine gewisse Leidenschaft für das nasse Element. Versuchen nämlich vier Mann, respektive Frau, alle auf einmal und dann auch noch mit löcherigen Eimern, Wasser in eine Hotte zu kippen, geht das Wasser vor allem daneben und damit auf den Hottenträger. Klitschnass gaben die tapferen Olympioniken ihr Bestes, die Hotte so schnell und so oft wie möglich in den zehn Meter entfernten Wasserkasten zu entleeren, denn jeder Höhenzentimeter der nassen Masse zählte. Für einen besonderen nachmittäglichen Augenschmaus sorgten die weiblichen Dorfolympiaden-Teilnehmer, die sich vor den "Wasserspielen" schnell noch ihrer Blusen entledigten und in Unterwäsche antraten.Fassrollen in Sonntagsschuhen

Olympischer Geist hin oder her - den Teilnehmern ging es vor allem um eins, nämlich um den riesigen Spaß, den alle sichtlich hatten. Sechs Mannschaften traten in vier Disziplinen gegeneinander an. Fassrollen, Hotte-mit-Wasser-füllen-und-leeren, Wasser-in-durchlöcherten-Eimern-tragen und ein Quiz zum Thema Wein standen auf dem olympischen Programm. Zwei Jungen-, eine Winzer-, eine Männer, eine Damen- und eine Musikermannschaft aus Mitgliedern der holländischen Karnevalskapelle "Tusseneusenlippe", die beim Oberemmeler Weinfestival aufgespielt hatten, machten die Schnellsten und Geschicktesten unter sich aus. Damit die Frauen bei so viel Körperlichkeit nicht benachteiligt waren, durften sie das Fass zu zweit rollen, was trotz hochhackiger Sonntagsschuhe erstaunlich gut klappte. Beim Fassrollen zeigte sich im Übrigen der Fachmann: Winzer Ludwin Schmitt rollte das Fass in Rekordtempo durch Kurven und an Hindernissen vorbei. Er führte sein Team zum Sieg. Der Preis für die Erstplatzierten: eine Weinprobe mit zehn Weinen. Eine Prämie, die bei den Weinfachleuten sicher besonders gut aufgehoben ist. Für die Anstrengung in sengender Hitze ging aber keiner leer aus. Alle wurden mit kleineren und größeren Sachpreisen vom Olympiaden-Ausrichter Klaus Schu belohnt. Dabeisein ist bei Olympischen Spielen schließlich alles.

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