Neues Gesicht für Könener Halle

KONZ-KÖNEN. Ferienzeit gleich Arbeitszeit – zumindest für Achim von Nathusius, Architekt und Bauleiter bei der Sanierung der Sporthalle in Konz-Könen. Er ist optimistisch: "Zum Schulbeginn am 28. August ist die Halle wieder nutzbar."

Die gründliche Sanierung der Könener Sporthalle war überfällig. Mängel bei der Brandverhütung, ungenügender Schutz vor Sportverletzungen durch Vorsprünge und Fenstereinbuchtungen, dazu eine nicht mehr zeitgemäße Isolierung von Dach und Mauerwerk - der Mehrzweckhalle neben dem Sportplatz des FC Könen 1920 sind die gut 30 Lebensjahre anzusehen. Momentan verkleidet ein Baugerüst den schmucklosen Betonbau aus den 70er-Jahren. Bauleiter von Nathusius vom Trierer Planungsbüro Stolz & Kintzinger, das die Sanierung geplant hat und jetzt überwacht: "In den vergangenen 30 Jahren haben sich viele Vorschriften zur Sicherheit in Sporthallen verändert. Die Halle in Könen ist in ihrer Substanz einwandfrei, aber die Unfallkasse Rheinland-Pfalz hat Mängel entdeckt, die während der Schulferien behoben werden sollen." Nötig ist unter anderem eine Dachsanierung. Das Flachdach war undicht geworden. Gedanken an die Eissporthalle in Bad Reichenhall und den Einsturz der dortigen Decke verscheucht von Nathusius: "Im Gegensatz zu Bad Reichenhall, wo die tragenden Elemente aus Holz waren, haben wir es in Könen mit einer Stahlbetonkonstruktion zu tun. Außerdem ist die Spannweite der Querträger nur in etwa halb so groß." Trotzdem sei die Statik überprüft worden. "Die Hallendecke trägt auch die zusätzlich anzubringende Wärme-Isolierung problemlos", fasst der Experte zusammen. Größte Brocken neben Dachsanierung und der Isolierung zur Energieeinsparung sind ein verbesserter Brandschutz und Maßnahmen zur Vermeidung von Sportunfällen. Damit bei einem Feuer der Qualm schnell abzieht, werden so genannte "Entrauchungsanlagen", das sind Glaskuppeln, die im Notfall per Mini-Explosion automatisch geöffnet werden, in die Hallendecke eingebaut. Daneben ersetzen die Handwerker die Holzverkleidungen durch schwer entflammbare Materialien. Die Sicherheit in der Halle wird erhöht, indem die Tore zu den Turngeräte-Schuppen plan mit den Wänden abschließen. Auch das Fenster zum Büro des Hallenwartes musste versetzt werden, damit es bündig in der Wand sitzt. 150 000 Euro kosten die Arbeiten

Die neuen Heizkörper sind ebenfalls glatt und passen exakt in die Wandausbuchtungen. Achim von Nathusius: "Vorsprünge im Mauerwerk dürfen maximal acht Millimeter betragen, damit sind Verletzungen durch ein Hängenbleiben an Kanten, Türzargen oder sonst etwas nahezu ausgeschlossen. Zusammen mit dem Prallschutz, das sind leicht elastische Wandverkleidungen, haben wir die Vorschriften der Unfallkasse umgesetzt." Der Architekt ist sich sicher, dass die fast 150 000 Euro teure Sanierung, zu der auch die Neugestaltung der Umkleideräume und Wasch- und Duscheinrichtungen gehört, pünktlich zum Ende der Schulferien abgeschlossen werden kann. "Die beteiligten Firmen sind alle aus der Region und wussten schon bei der Ausschreibung, dass die Termine eng gesetzt und auf jeden Fall zu halten sind", beschreibt Planer von Nathusius die Rahmenbedingungen. Schule und Vereine in Könen dürfen sich auf eine rundum erneuerte und auch außen gestrichene Halle freuen. Der erste Nutzer nach der Renovierung, die Tischtennis-Abteilung des FC Könen 1920 e.V., kann es kaum noch erwarten. Neben der notwendigen Unempfindlichkeit hat man nämlich bei der Auswahl der Wandfarbe auch darauf geachtet, dass sich die kleinen Kunststoffbälle der Schmetterkünstler gut gegen den Hintergrund abheben. "Weiße Wände wären in einer Sporthalle aber auch unpraktisch gewesen", meinte von Nathusius schmunzelnd.

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