Nieselregen statt Schneeflöckchen

FELL. Zum neunten Mal hat die Feller Bürgerliste (FBL) den beliebten Adventsmarkt organisiert. Doch in diesem Jahr meinte es Petrus nicht besonders gut mit den 35 Standbetreibern.

Einige Stunden haben die "Feller Schwalben", ein aus neun Frauen bestehender Kegelklub, in ihren Küchen fleißig Plätzchen gebacken. Liebevoll verpackte Päckchen mit duftenden Zimtsternen, köstlichen Hirtenstäbchen und leckerem Spritzgebäck gingen weg wie warme Semmeln. "Um 16 Uhr sind die Sachen alle weg", garantiert Brigitte Spanier, die zum neunten Mal mit von der Partie ist. Denn diejenigen, die am Sonntag einen kuscheligen Nachmittag vor dem Kamin gegen den Besuch auf dem Adventsmarkt für ein paar Stunden eintauschten, zückten die Portemonnaies, um hier und da etwas Weihnachtliches zu erstehen. Ein kleiner Trost für die Budenbetreiber, die sich jedes Jahr tagelang auf das vorweihnachtliche Spektakel vorbereiten. "Die Besucherzahl ist in diesem Jahr sehr bescheiden. Aber diejenigen, die da sind, kaufen auch", sagte Standbetreiberin Gudrun Lay. Mit Regenschirmen gewappnet, genossen Kinder und Erwachsene Waffeln oder tranken einen wärmenden Glühwein. Am Stand der drei Franzosen aus der Partnergemeinde Champs-sur-Yonne, die jedes Jahr aus Burgund zum Adventsmarkt anreisen, konnten die Liebhaber französischen Rotwein oder Käse genießen. Um die Kasse des Kindergartens St. Martin aufzubessern, verkauften Erzieherinnen Basteleien an einem Stand. Auch auf Musik mussten die Besucher nicht verzichten: Während rockigere Versionen volkstümlicher Weihnachtslieder aus den Lautsprechern am Glühweinstand des Motorradclubs schallten, griffen die Drohntaler und Fellertaler Jagdhornbläser zu ihren Instrumenten und bereicherten das vorweihnachtliche Treiben mit Blasmusik. Um den kleinen Gästen das Warten auf den Nikolaus, zu versüßen, unterhielten Anke Krämer-Gorges und Nadine Spanier die Kinder in der Aula der Grundschule mit einem Kasperletheater. Nicht nur das Wetter spielte zum ersten Mal nicht so richtig mit, auch musste der Adventsmarkt auf sieben etablierte Standbetreiber verzichten. "Zeitmangel, unter dem heutzutage viele Menschen leiden, schlägt sich auch hier nieder", sagt Karin Hoff-Breiling von der FBL. Denn dafür, dass ein Adventsmarkt in Fell stattfinden kann, opfern viele Bürger etliche Stunden ihrer Freizeit. Und trotz ein paar Handicaps hat sich die Arbeit und das Vorbeischauen auf dem Adventsmarkt auch in diesem Jahr wieder gelohnt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort