Noch ist Zeit

Kommunalpolitik ist Daseinsvorsorge. Deshalb macht sie auch vor der Gesundheit nicht halt. Spätestens seit den Zeiten des Wasser-Doktors Sebastian Kneipp ist bekannt, dass Schwimmen der Gesundheit förderlich ist.

All das zusammen genommen, führte in den 60er Jahren zum so genannten Schwimmbad-Bau-Boom. Ebenso war damals schon bekannt, dass deren Betrieb nicht kostendeckend sein kann. In Konz ist nun eine besondere Situation entstanden. Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie das technisch veraltete und technisch anfällige Hallen- und Freibad modernisiert werden könne. Auf der einen Seite steht eine Spiel- und Spaß-Bad-Gilde, auf der anderen eine Sportbad-Mannschaft, und beiden gegenüber stehen die Kosten. Daraus ist eine Art Gordischer Knoten entstanden. In der Schwimmbad-Frage geht es nicht voran. Derweil lottert die technische Anlage vor sich hin - so ähnlich wie ein Krematorium, dessen Öfen nur noch mit Draht zusammen gehalten werden. Auch Sterben ist Daseinsvorsorge. In dieser Not reift in den Köpfen der Verwaltung ein seltsamer Versuch - vor allem - auf dem Rücken der gesundheitlich Gebeutelten: Der einst so hoch gerühmte Warmbadetag wird infrage gestellt - und das einfach so. Es liegt nun an den "Warmbadern" selbst, für ein positives Ergebnis zu sorgen: Besucht mittwochs das Konzer Hallenbad in Scharen - ab 1. Oktober! Noch ist Zeit. Freilich: Das Problem einer umfassenden Schwimmbad-Sanierung ist damit nicht gelöst. Vor diesen Millionen graust es den verantwortlichen Kommunalpolitikern. p.reinwald@volksfreund.de

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