Nordmänner bevölkern den Greifvogelpark

Saarburg · Rund 1000 Besucher wollten am Wochenende nicht nur edle Greifvögel sehen, sondern auch wilde Krieger aus dem Norden. Diese kamen per Schiff, wie einst ihre Vorfahren. Die modernen Wikinger und Franken waren jedoch friedlich und fühlten sich wohl im Lohbachtal. 80 Zelte schlugen sie dort auf.

Nordmänner bevölkern den Greifvogelpark
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"
Nordmänner bevölkern den Greifvogelpark
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"
Nordmänner bevölkern den Greifvogelpark
Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Wenn vor mehr als 1000 Jahren Wikinger auftauchten, bedeutete das nichts Gutes. Plündernd und brandschatzend zogen die Nordmänner durch weite Teile Europas. Dass sie damals auch in Saarburg waren, ist nicht belegt.
Doch am Wochenende kamen sie, mit komplettem Hausstand, Handwerkskunst, kämpfenden Kriegern - alle authentisch gekleidet und mit einer Verpflegung wie vor 1000 Jahren. Rund 1000 Menschen besuchten am Samstag und Sonntag das Spektakel und sahen auch fliegende Greifvögel und Kämpfe gegen Franken. "Das ist mal eine tolle Idee", findet Besucher Ewald Gemenig aus dem saarländischen Bous.
Wikinger Kai von der internationalen Truppe Jomsborg ist Schwertkämpfer. Der 50-Jährige versteht sein Hobby als Sport, ist aber auch vom Mittelalter fasziniert. "In einem Lager zu leben bringt immer viel Geselligkeit, und alle haben einen guten Durst!" Es sei ein Schritt aus dem Alltag heraus. Zelte werden aufgeschlagen, und schon sind Beruf und vielleicht sogar der Ärger mit dem Chef vergessen. "Hier fragt niemand, was man sonst so macht", erklärt Kai. Man treffe die unterschiedlichsten Leute, die alle ihre Rollen gut spielten.
Einer seiner Gegenspieler bei den Kampfszenen ist der fränkische Krieger Armin. Auch ihn fasziniert der Schwertkampf als Sport ebenso wie der historische Hintergrund: "Da müssen immer die Zusammenhänge stimmen." Waffen sind Schwerter, Schilde, lange Messer, Lanzen oder Äxte.
Hat sich die Truppe ausgetobt, gibt's abends am Lagerfeuer etwas Feines zu essen: "Fische, Fleisch, Knollen, Rüben, Getreide und Kohl, alles gibt einen tollen Eintopf, der richtig gut schmeckt und gesund ist", sagt Armin. Zur damaligen Zeit musste das gegessen werden, was man erlegen konnte oder gerade in der Natur fand.
Alles, was zum Leben gebraucht wurde, stellten Handwerker her - vom Schuh bis zum Helm. Vieles davon war in Saarburg zu sehen. Aus dem Maul des Drachens von Christian Rupp aus dem saarländischen St. Ingbert kommt Feuer. So stellt Rupp Glasperlen her, Schmuck für edle Damen. "Hier wird versucht, rundum authentisch zu sein", sagt Gabi Klotzbücher, die mit ihrem Mann Wolfgang den Greifvogelpark betreibt, mit Blick auf das Dorf mit 80 Zelten. Bei diesem Erfolg sollen die Wikinger im nächsten Jahr wieder "einfallen". Der Termin steht noch nicht fest.
Weitere Bilder von den Nordmännern im Greifvogelpark:
volksfreund.de/fotos

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