Olympia an der Obermosel

NITTEL. (kpj) Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Athen wurde die Olympiafahne an der Obermosel gehisst. Als Höhepunkt der Projektwoche "Olympia" der Grundschule wurde der Sportplatz in eine olympischen Arena verwandelt und der "Erste Pentathlon der Neuzeit" ausgerichtet.

Einmarsch der Nationen, olympischer Eid, Nationalhymne, Wettkämpfe und Medaillen - was in Athen erst in drei Wochen startet, wurde jetzt schon in Nittel vorgemacht. Unter den Klängen des Te Deum marschierten die "Athleten" mit selbst gemalten "Länderflaggen" in die Arena ein. Vorneweg Sarah Kerner, die Trägerin der olympischen Fackel. Begeisterte Eltern winkten ihren Sprösslingen mit bunten Olympiafähnchen zu. Stolz hissten die Wettkämpfer die Fahne mit den fünf bunten Ringen.Griechenland als Projekt-Thema

Der olympische Eid wurde anschließend in Deutsch und Englisch vorgetragen. Doch bevor Rektor Franz-Jürgen Mertens in die Rolle des IOC-Präsidenten Jacques Rogge schlüpfte und den "Ersten Pentathlon der Neuzeit im Stadion zu Nittel" eröffnete, zeigten die Schüler noch die Ergebnisse der Projektwoche. In zwölf Arbeitsgruppen befassten sich die Kinder mit den Spielen und dem Gastgeberland Griechenland, lernten Sirtaki und griechische Lieder, bastelten die Akropolis, Mosaike und Tonkrüge mit griechischen Ornamenten. Höhepunkt der Projektwoche war der Besuch zweier waschechter Olympiateilnehmer. So berichtete Hammerwerfer Edwin Klein von seinen Wettkämpfen und der Enttäuschung über den Olympia-Boykott 1980. Begeistert waren die Kinder auch von Gottfried Müller, der sich für die Teilnahme an den diesjährigen Paralympics in Athen qualifiziert hat. "Ein toller Sportler", sagte der zehnjährige Benedikt und zählte mühelos alle Titel auf, die Müller bisher gewonnen hat. "Er hat uns von seinem Motorradunfall erzählt, bei dem er einen Unterschenkel verloren hat und uns seine Prothese gezeigt", sagte ein anderer Viertklässler und ergänzte beeindruckt: "Schon Wahnsinn, dass er mit seiner Behinderung täglich rund 100 Kilometer Fahrrad fährt." Fahrrad fahren stand nicht auf dem Programm der "Nitteler Olympiade". Vielmehr traten die acht Klassen im Diskuswurf, Stadionlauf, Speerwurf, Ringkampf und Standweitsprung gegeneinander an. Dabei stand nicht der unbedingte Siegeswille im Vordergrund. "Wir wollen den Schülern vielmehr den olympischen Gedanken des Fair Play und der gegenseitigen Achtung näher bringen", sagte Rektor Mertens. Klar, dass es für jeden Athleten auch eine selbst gebastelte Medaille gab. Medaillen wünschten die Nitteler Olympioniken auch ihrem Gast Gottfried Müller. Natürlich keine selbst gebastelte, sondern eine echte Goldmedaille.

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