Platz der Weinkönigin rollte zum neuen Standort

WALDRACH. (dis) Mit einem riesigen technischen Aufwand und zahlreichen handwerklichen Fachkräften gelang eine wohl einzigartige Aktion. Der "Platz der Deutschen Weinkönigin" wird an den Verkehrskreisel in der Hermeskeiler Straße verlegt

Die Kelteranlagen, sie standen seit 1987 in der Unteren Kirchstraße, waren der Winzerstochter Mechthild Meyer (jetzt Weis) gewidmet. Sie war nach ihren Stationen als Ruwerweinkönigin und Gebietsweinkönigin in den Jahren 1985/86 Deutsche Weinkönigin. Jetzt muss der "Platz der Deutschen Weinkönigin" dem Rathausneubau weichen. Der Umbau ist mit rund 70 000 Euro veranschlagt. Mit Zuschüssen aus Mainz wird gerechnet. Eine Neukonstruktion hätte 40 000 Euro mehr gekostet. Die Maßnahme der Ruwergemeinde war eine veritable Großaktion, die das Ruwertal nicht alle Tage erlebt. Die Bieter-Gemeinschaft der drei Waldracher Firmen Gerüstbau Michael Brosius sowie der Zimmereien Fritz Nellinger und Konrad Meyer hatten sich dementsprechend vorbereitet. Diplom-Ingenieur Peter Hemmes von der Verbandsgemeindeverwaltung in Ruwer freute sich: "Es ist erfreulich, dass diese drei Firmen die Arbeiten gemeinsam ausführen. Das Team hat sich bestens darauf vorbereitet." Die 1987 montierten Dächer und Unterkonstruktionen sind noch im besten Zustand und sollten an einem Stück zum neuen Standort transportiert werden. Zunächst jedoch musste die Frage geklärt werden, wie die Dächer so fixiert werden können, dass man sie problemlos abbauen und an der neuen Stelle aufbauen kann. In Zusammenarbeit mit Hemmes fand das Team die richtige Lösung. Der Mann von der VG berechnete zunächst auf dem Papier die örtlichen Gegebenheiten. Denn die Höhen und Achsabstände der einzelnen Teile mussten wie am alten Standort stimmen, und die Konstruktionen sollten beim Aufstellen passgenau in die vorbereitenden Halterungen "reinfallen". Die Handwerker hatten unterdessen die sechs Einzelteile mit dicken Balken und schweren Schrauben vor dem Auseinanderbrechen fixiert. Am alten sowie am neuen Platz stand jeweils ein riesiger Kranwagen der Trierer Fachfirma "Steil". Mühelos hob der die Dächer aus ihren alten Ankern, setzte sie vorsichtig auf einen Tieflader der Firma Brosius. Im Schritttempo fuhr das schwere und mit seiner Ladung überbreite Fahrzeug über die Landesstraße 149 zum neuen Ziel. Dort überzeugten sich viele Einheimische von der guten Arbeit der Handwerker. Hier ein wenig ziehen und dort ein bisschen drücken - und die Konstruktionen rutschten ohne Probleme in ihre neue Halterungen. Im Einsatz waren zur Absicherung Polizeikommissar Rainer Ahmann von der Polizei Schweich sowie die örtliche Feuerwehr. In gemeinsamer Absprache leiteten sie während des Transportes und beim Ab- und Aufbau der Baustücke den Verkehr durch den Ortskern.

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