Politische Klima-Verbesserung

SAARBURG. In vielem übereinstimmend, in wichtigen Detailfragen jedoch durchaus unterschiedlicher Meinung, so haben sich die vier Kandidaten für das Amt des Stadtbürgermeisters in der Saarburger Stadthalle präsentiert. Etwa 300 Interessierte waren gekommen, um mit ihnen beim TV- Forum über ihre politischen Ziele zu diskutieren.

Gespräche führen - das wollen Alfred Bentenrieder (FWG), Jürgen Dixius (CDU), Edith van Eijck (SPD) und Richard Fuhs (parteilos) als erste Amtshandlung tun, um die in den vergangenen Jahren aufgebrochenen Streitigkeiten zwischen Fraktionen zu beenden und das politische Klima zu verbessern. Auf die Frage der TV- Redakteure Susanne Windfuhr und Peter Reinwald, was sie politisch anders machen wollten als der bisherige Amtsinhaber, gaben die vier Bewerber durchaus unterschiedliche Antworten. Während Dixius ein gepflegteres Stadtbild anstrebt, will van Eijck zunächst die Verwaltung straffen und "viel mit den Leuten reden", während Bentenrieder die Parksituation für verbesserungswürdig hält und Fuhs im Stadtrat gefasste Beschlüsse schneller umsetzen würde. Auch bei den Themen Innenstadtgestaltung und Parkplätze herrschte zunächst Einigkeit auf dem Podium: Es müsse etwas geschehen, und zwar schnell, da gingen alle Kandidaten d‘accord. Doch an der Frage, was konkret zu tun sei, schieden sich die Geister. Während Fuhs sich dafür aussprach, an Wochenenden den Autoverkehr in der Graf-Siegfried-Straße einzuschränken, lehnte Dixius dies als schwer durchführbar ab und plädierte dagegen für mehr Parkplätze in der Nähe der Innenstadt. Van Eijck sprach sich dafür aus, die Geschäfte länger zu öffnen und in der Graf-Siegfried-Straße eine "Gleichberechtigung für Fußgänger und Autofahrer" herzustellen. Bentenrieder schlug vor, zu der Frage nach der Wahl eine Arbeitsgruppe zu bilden, wies jedoch darauf hin, dass man sich bei der Verkehrsberuhigung am "finanziell Machbaren" orientieren müsse.Diskussionen um "Irscher Straße II

Klare Gegensätze förderte dann die Frage nach der Zukunft des geplanten Gewerbegebiets "Irscher Straße II" zu Tage. Fuhs sprach sich dafür aus, auf dem noch unbebauten Gelände ausschließlich Gewerbe anzusiedeln - "für Industrie sehe ich keine Chance". Schließlich könne auch das bestehende Gebiet Irscher Straße I "weiß Gott nicht als Musterbeispiel einer gelungenen Industrie-Ansiedlung gelten". Dixius meinte, dass auch Industrie in Saarburg durchaus heimisch werden könnte. Das Beispiel von Konz, das verkehrstechnisch kaum besser liege, beweise dies. Er sei also für das geplante Gewerbe- und Industriegebiet, da der Stadt entsprechende Flächen fehlten. "Das ist eine Entscheidung für die nächsten 30 Jahre, und auch hier brauchen wir Perspektiven." Dixius‘ Meinung war auch van Eijck, die darauf hinwies, dass ein gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet auf der fraglichen Fläche aus emissionsrechtlichen Gründen ungünstig sei. "Das muss wie geplant ein Industrie- und Gewerbegebiet werden." Die Ansicht von Bentenrieder war so kurz wie eindeutig: "Wir sollten versuchen, dort Wohnraum zu schaffen." Dass Saarburg neue Baugebiete brauche, blieb unter den Kandidaten unbestritten. Bei weiteren Fragen aus dem Publikum zum Zustand der Kinderspielplätze, der Grillhütte und zur Zukunft des Jugendclubs versichterten die vier Bewerber, sich dieser Probleme bewusst zu sein und sich im Falle ihrer Wahl darum kümmern zu wollen.

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