Poststellen schließen

TRIER-SAARBURG. Mindestens sieben Poststellen stehen im Kreis Trier-Saarburg vor dem Aus. Gleichzeitig werden in zwei Konzer Stadtteilen neue Stellen eröffnet.

Eine Reihe von Post-Stellen in der Region steht vor dem endgültigen Ende. Eine Liste der SPD-Landtagsfraktion mit Informationen über die geplante Schließung von Poststellen ist nun in Teilen von der Deutschen Post offiziell bestätigt worden.124 Schließungen in Rheinland-Pfalz

Demnach stehen bundesweit rund 600, in Rheinland-Pfalz 124 Schließungen "unrentabler Postfilialen" bevor, so die Stellungnahme der Post. Im Landkreis Trier-Saarburg sind sieben Orte von der Schließungswelle betroffen": Langsur, Thomm, Konz-Oberemmel, Kanzem, Wawern, Freudenburg und Serrig. Auch die Stelle in Leiwen ist von der Schließung bedroht (der TV berichtete). Zudem sollen laut Post-Pressesprecher Stefan Heß zahlreiche Postfilialen im Kreis in so genannte Postagenturen umgewandelt werden. In den betroffenen Ortsgemeinden stoßen die bevorstehenden Schließungen auf Kritik. "Besonders die Leute, die nicht so mobil sind, werden davon betroffen", sagt Franz-Josef Neises, Ortsbürgermeister von Serrig. "Die Versorgung im ländlichen Gebiet wird drastisch verschlechtert", so Kanzems Ortsbürgermeister Günter Frentzen. Die Schließung der Poststelle "ist auch ein soziokultureller Verlust". Neben einem Dienstleistungszentrum sei sie auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt, sagt Frentzen. Von einer Schließung war ihm - wie vielen seiner Kollegen - offiziell nichts bekannt. Wie in Kanzem ist allerdings bereits in vielen Gemeinden über die Schließung der Poststelle gemunkelt worden. "Die Informationspolitik ist mehr als mangelhaft", kommentiert der Langsurer Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth. In Konz-Oberemmel konnte vor einigen Jahren die geplante Schließung der Poststelle durch persönliches Engagement vereitelt werden, berichtet der ehemalige Ortsvorsteher Joachim Weber. Nun ist der Rotstift doch bei der Post in dem Konzer Ortsteil angesetzt worden. Die entstehenden Lücken sollen durch einen "Mobilen Postservice" abgefangen werden. Das heißt, dass die Zusteller "eine kleine Poststelle im Gepäck" haben, so Stefan Heß. Der Postzusteller könne neben der Präsenz durch die täglichen Zustellzeiten auch direkt über Servicekarten angefordert werden. Einen Bankservice bietet die mobile Poststelle allerdings nicht an. Doch nicht nur Schließungen von Post-Filialen stehen bevor: Wie im Rahmen der Stadtratssitzung in Konz bekannt gegeben wurde, hat die Post die Eröffnung von Filialen in Konz-Roscheid sowie Könen angekündigt. Damit erfüllt sie die rechtliche Anforderung, dass in "allen zusammenhängend bebauten Wohngebieten mit mehr als 2000 Einwohnern" eine Postfiliale präsent sein muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort