Protest gegen Cattenom

Saarburg. (red/jac) Um 25 Prozent will der französische Energiekonzern EDF die Menge an radioaktiven Abfallstoffen erhöhen, die aus dem Atomkraftwerk Cattenom in die Mosel abgeleitet werden. Dagegen regt sich Protest.

Edith van Eijck, SPD-Kreistagsmitglied aus Saarburg und dort Fraktionssprecherin im Stadtrat, hält diese Vorgehensweise für unverantwortlich: "Die Gesundheit der Bevölkerung wird wegen wirtschaftlicher Interessen aufs Spiel gesetzt." "Nach unseren Informationen plant das Saarland, gegen die Erhöhung der Grenzwerte Widerspruch einzulegen. Dem sollte sich auch der Kreis Trier-Saarburg anschließen, immerhin trifft es insbesondere die Menschen an der Obermosel", meint die Sozialdemokratin. Die Pläne des Betreibers können von den Menschen im deutsch-luxemburgisch-französischen Grenzraum nicht akzeptiert werden, meint der CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Schmitt (Fisch). Er fordert die Landesregierung auf, die von den Kommunen beabsichtigte Klage zu unterstützen, gegebenenfalls selbst Rechtsmittel einzulegen und bei der französischen Regierung zu intervenieren. Nachdem bereits seit Bestehen des Atomkraftwerkes wiederholt Störungen, Sicherheitsmängel und Schäden an Systemen und Reaktoren aufgetreten seien, trage die jüngst bekannt gewordene "Hiobsbotschaft" über die Absicht des Kraftwerksbetreibers nicht nur ein Viertel mehr radioaktive Abfallstoffe, sondern auch eine deutlich erhöhte Konzentration weiterer Abfälle wie Borsäure, Kupfer, Zink, Natrium und Tritium in die Mosel zu leiten, nicht gerade zur Beruhigung der betroffenen Bewohner im Dreiländereck bei.

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