Qualitätsbewusste Jugend

SCHWEICH. Das Wetter macht's: Weil die Temperaturen zum Weinfest-Bummel einluden, wurde es drei Tage lang in Schweich so richtig eng und gemütlich.

 Viele Jugendliche prägten an allen drei Tagen das Fest. Sie zeigten sich sowohl an der Musik als auch am Wein interessiert.Foto: Dietmar Scherf

Viele Jugendliche prägten an allen drei Tagen das Fest. Sie zeigten sich sowohl an der Musik als auch am Wein interessiert.Foto: Dietmar Scherf

DreiWorte reichten aus, um eine Bilanz des Festes der RoemischenWeinstraße zu ziehen. "Es war super", sagte Sven Thiesen,Geschäftsführer der Tourist-Information, am Montagmorgen. Hauptgründe für die gute Laune und das überschwängliche Resümee waren natürlich das Wetter. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Wettergott die Schweicher weitgehend im Regen und in der Kälte stehen lassen. In diesem Jahr war alles anders. Am Sonntag sei es fast schon zu warm gewesen, um tagsüber dem Rebensaft zuzusprechen, bemerkte Thiesen.

Polizei: Ein absolut ruhiges Wochenende

Über die Zahl der Besucher, die von Freitag bis Sonntag die Innenstadt bevölkerten, konnte Thiesen keine konkreten Angaben machen. "Doch es war an allen drei Tagen eng", bilanzierte er. In den Gesprächen mit Standbetreibern habe er erfahren, dass "weniger ältere Einheimische, dafür aber viele unbekannte Gesichter" zu sehen waren. Der Tourismus-Experte zählte auch sehr viele junge Leute. Ihr Besuch hing sicher mit dem Musikprogramm zusammen, das aber auch für die ältere Generation manche Schmankerl bereit hielt.

Thiesen macht unter dem jungen Publikum aber auch viele Weintrinker aus - und zwar qualitätsbewusste Leute, die oft zur Spätlese oder Auslese griffen. Überhaupt sei ein Trend weg vom Qualitätswein hin zum Prädikatswein festzustellen gewesen.

Über die Stränge schlug niemand - weder junge noch alte Weinfest-Besucher. "Es war absolut ruhig", berichtete Roman Kierok, Leiter der Polizei-Inspektion Schweich.

"Zufrieden, wenn auch nicht überschwänglich" (Gewerbeverbands-Vorsitzender Manfred Diederich) zeigten sich auch die Schweicher Einzelhändler, die am Sonntagmittag ihre Geschäfte öffneten. Sommer-Textilien und die übrigen Utensilien, die zu einem schönen Sommer und der entsprechenden Freizeitgestaltung gehören, hätten sich gut verkauft, berichtete er: "In den übrigen Branchen hätte es etwas mehr sein können." Das hochsommerliche Wetter habe die Besucher mehr zum Schlendern denn zum Kaufen animiert. Aber auch das sei in Ordnung, denn erfahrungsgemäß kehre ein Großteil dieser Leute auch wieder zum Schauplatz ihres Bummels zurück.

Die gegenseitige wirtschaftliche Befruchtung, wofür neben Winzern, Gastronomen und Einzelhändlern auch noch die Marktkaufleute verantwortlich sind, scheint nach zwei verregneten Auflagen zum ersten Mal Früchte zu tragen. In einer Zeit, die für alle Wirtschaftszweige nicht gerade einfach ist, ist dies ein wichtiges Zeichen.

Sven Thiesen wird die Beschicker des Weinfestes bereits in Kürze zusammenrufen, um über das kommende Jahr zu sprechen. Er möchte unter anderem dafür werben, dass die Orte, die in diesem Jahr nicht vertreten waren, wieder zur "Familie" stoßen. Auch eine Ausweitung des Speisenangebots liegt ihm am Herzen.

Thiesen kann guten Gewissens für eine noch größere Beteiligung werben. "Dieses Jahr waren die Standbetreiber zufrieden", sagt er.

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