Raureif kostet ein Menschenleben

TRIER. Ein tragischer Unfall hat sich gestern Morgen auf der Ehranger Brücke ereignet: Auf reifglatter Fahrbahn geriet ein 22-Jähriger mit seinem Auto ins Schleudern und prallte gegen einen Lastwagen. Der junge Mann war sofort tot.

Auf bis zu minus 5,2 Grad war der Boden in der Nacht zum Donnerstag in Trier abgekühlt. Feuchte Luft und ein leichter Wind hatten die Straßen glatt werden lassen. Auch auf der Ehranger Brücke. Einem jungen Mann aus der Verbandsgemeinde Trier-Land wurde das zum tödlichen Verhängnis.Vermutlich zu schnell unterwegs

Gegen 6.45 Uhr fuhr der 22-Jährige mit seiner Limousine auf der B 52 aus Richtung Trier-Ehrang kommend in Richtung Hermeskeil. Auf der vierspurigen Brücke überholte er ein anderes Auto. Zeugen sagten später aus, dass er dabei ins Schleudern geriet und auf die Gegenfahrbahn rutschte. Mit der rechten Fahrzeugseite prallte der Wagen gegen einen Sattelschlepper, der Richtung Luxemburg unterwegs war. Der 56-jährige Fahrer des 40-Tonners aus dem württembergischen Bolandingen blieb unverletzt. Der junge Autofahrer starb, noch bevor das Rettungsteam von der Leitstelle Ehrang an der Unfallstelle angekommen war. "Als wir an der Unfallstelle eintrafen, war die Straße noch von Raureif überzogen", sagt Feuerwehrmann und Einsatzleiter Andreas Kirchartz: "Vermutlich hatte der Fahrer seine Geschwindigkeit nicht an diese Straßenverhältnisse angepasst." Auch der Pressebericht der Polizei weist auf die wahrscheinliche Unfallursache hin: "Auf der Brücke herrschte zu diesem Zeitpunkt Straßenglätte." In den Radionachrichten hatte es am Morgen noch geheißen, zu dem Unfall sei es gekommen, weil der junge Mann auf der vierspurigen Straße habe wenden wollen. Dieses Gerücht blieb unbestätigt. Mit zwei Fahrzeugen war die Berufsfeuerwehr Trier im Einsatz, auch der Löschzug Ehrang rückte mit zwei Wagen an. Insgesamt waren 25 Feuerwehrleute, Mitarbeiter der Autobahnmeisterei und der Polizei-Inspektion und -autobahnstation Schweich bei der Bergung des Opfers und der Sicherung der Unfallstelle im Einsatz. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf 25 000 Euro. Bis 7.40 Uhr blieben drei der vier Fahrspuren gesperrt. Einspurig leitete die Polizei wechselseitig den Berufsverkehr an der Unfallstelle vorbei. Es kam zu kilometerlangen Staus. Die Umleitung über den Verteilerkreis, durch die Stadt Trier auf die B 51 brachte stundenlang verstopfte Straßen mit sich. Auch auf der linken Moselseite - durch Ehrang, Biewer und Pallien - ging es nur noch im Schritttempo weiter. Ab acht Uhr waren zwei Spuren auf der Brücke wieder offen, am Vormittag konnte der Verkehr wieder ungehindert fließen.

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