Rocken für einen guten Zweck

NEWEL-BUTZWEILER. Bekannte Musiker geben sich bei "Rock für Ruanda" ein Stelldichein. Die Organisatoren freuen sich über stattliche Erlöse, mit denen sie viel Gutes tun. Im Jahr 2003 kamen 13 000 Euro zusammen.

 Die Ruhe trügt: Die Organisatoren des Rock-Konzertes haben viel zu tun, damit das Konzert am 7. November reibungslos über die Bühne geht.Foto: Anke Emmerling

Die Ruhe trügt: Die Organisatoren des Rock-Konzertes haben viel zu tun, damit das Konzert am 7. November reibungslos über die Bühne geht.Foto: Anke Emmerling

Abhängen, null Bock auf Engagement? Für die Katholische Jugend in Butzweiler Begriffe aus einer anderen Welt. Seit 1990 setzen sich junge Leute des Ortes mit überdurchschnittlichem Engagement für das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda ein.Ein attraktives Konzert für die Jugend anbieten und gleichzeitig einem guten Zweck dienen, das war die Grundidee von "Rock für Ruanda", das seit 1990 in der Region als Publikumsmagnet gilt. Grundschullehrerin Marlies Michels, Gründerin der Katholischen Jugend Butzweiler (KJB), motivierte die Jugendlichen zu dem Projekt.Seither waren schon vier "Generationen" an der Organisation beteiligt. Derzeit stehen Britta Anzenhofer und René Kopp an der Spitze. Insgesamt 15 junge Leute im Alter von 16 bis 18 Jahren sind mit der Ausrichtung des nächsten Konzerts am 7. November beschäftigt."Wir sprechen Sponsoren an, plakatieren in allen Himmelsrichtungen, entwerfen das T-Shirt zum Konzert, kümmern uns um Werbung in Presse, Radio und Internet und bilden ein Catering-Team", zählt Britta Anzenhofer auf. "Am Konzertabend selber werden auch Ehemalige, Feuerwehr, DRK und andere Ehrenamtliche helfen."Der Ortsvorsteher ist ein ehemaliger Aktiver. "Heute erleichtert er uns so manchen Amtsweg," sagt René Kopp. Nachwuchssorgen hat die Gruppe nicht. "Obwohl ich den Neuen immer sage: Ihr müsst Zeit, Sprit- und Telefonkosten investieren", erzählt René Kopp."Es macht uns eben Spaß," meint Lutz Kames "vor allem der Helferabend hinterher ist immer super." Die Arbeit für ein gemeinsames Ziel fördert die Gemeinschaft und hat noch andere positive Begleiterscheinungen. Kopp: "Drogenprobleme gibt es bei uns nicht."Wenn sie nicht gerade Konzerte organisieren, sind die jungen Leute in der Kinder- und Jugendarbeit ihres Ortes aktiv. Gruppenstunden, Zeltlager und Kappensitzungen stehen dann auf dem Programm. Derzeit aber gilt ihr ganzer Einsatz der Fortführung ihres erfolgreichen Projekts. Namhafte Sänger und Bands, wie Leyendecker Bloas, Guildo Horn, Klimaschock, Innuendo oder die in diesem Jahr auftretenden Chock A Block, garantieren stets ein anspruchsvolles Programm.Alle Bands verzichteten weitgehend auf ihre Gage, so dass die Einnahmen der Veranstaltung komplett für den guten Zweck gespendet werden konnten. "Im letzten Jahr haben wir alle Rekorde gesprengt", berichtet René Kopp stolz. 13 000 Euro wurden nach Ruanda überwiesen."Wir unterstützen dort das Projekt "Apabena" in Kigali. Das ist ein Waisenhaus und Ausbildungszentrum mit Werkstätten. Mit unserem Geld wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet", erzählt Britta Anzenhofer. Der Einsatz der Jugendlichen aus Butzweiler begeisterte auch den rheinland-pfälzischen Innenminister Walter Zuber. Er lud Britta Anzenhofer und René Kopp zu einer Reise nach Ruanda ein.Am 18. Oktober werden die beiden nach Kigali fliegen. "Wir sind sehr neugierig und freuen uns schon darauf zu sehen, was wir mit unserer Arbeit bewirken konnten." Die KJB feiert 2004 ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Dann wird der Reisebericht sicher im Zentrum des Interesses stehen. Zunächst aber läuft der Endspurt der Konzertvorbereitungen auf Hochtouren.Kontakt unter: www.rock-fuer-ruanda.de.vu oder www.juring.net/kjb

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