Salzwasser mit Heilwirkung

SAARBURG. Der Saarburger Kammerforst ist um eine Attraktion reicher – wenngleich es den Salzbrunnen schon seit Jahrhunderten gibt. Zuletzt in einem erbarmungswürdigen Zustand, päppelte der Verkehrs- und Verschönerungsverein das kulturhistorische Kleinod inmitten des Waldes wieder auf.

 Nach knapp einem Monat Arbeit er strahlt der "Salzbuur" in neuem Glanz. Otmar Rauen (Verkehrs- und Verschönerungsverein), Stadtbürgermeister Jürgen Dixius und Alfons Piry, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (von links), nehmen den Buur in Augenschein. Foto: Hermann Pütz

Nach knapp einem Monat Arbeit er strahlt der "Salzbuur" in neuem Glanz. Otmar Rauen (Verkehrs- und Verschönerungsverein), Stadtbürgermeister Jürgen Dixius und Alfons Piry, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (von links), nehmen den Buur in Augenschein. Foto: Hermann Pütz

"Nun trinke, Wandrer, hier zur Stell'", heißt es auf der großen Tafel oberhalb des kleinen Metallrohrs, aus dem ein dünner Wasserstrahl rinnt. Dass sich das kühle Nass aus dem Boden des Kammerforsts als Mittel gegen den Durst eignet, ist anzuzweifeln, den es ist salzig. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten Leute aus dem Umland die mineralreiche und salzige Flüssigkeit sogar zum Kochen. Allerdings: Im 19. Jahrhundert diente das Produkt der Hubertusquelle einem ortsansässigen Arzt, einem gewissen Dr. Lübcke, als Heilwasser.Sponsorengelder statt Fördermittel

Jahrzehntelang gammelte der Salzbrunnen, den der Volksmund auch "Salzbuur" nennt, vor sich hin. Zuletzt in einem erbarmungswürdigen Zustand, nahm sich der Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsverein seiner an. Doch das sollte kein leichtes, vor allem kein preisgünstiges Unterfangen werden. Der rund zweieinhalb Meter tiefe Brunnenschacht war undicht und verlor Wasser, Mauerwerk im Brunnen war marod. Kurz: Ein tiefer Griff in die Vereinskasse war unumgänglich. "Wir hofften, Fördermittel aus verschiedenen Töpfen, beispielsweise aus dem Leader Plus-Programm, zu bekommen", erläutert Alfons Piry, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Am Ende habe es jedoch geheißen: "Es ist kein Geld da." Mittel aus der Landespflege wären nur im Fall einer Renaturierung geflossen - "und das war nun wirklich nicht unser Ziel", schmunzelt Piry. Damit stand für die Vereinsmitglieder fest, dass das Projekt Salzbrunnen nur aus eigener Kraft zu realisieren war. Alfons Piry: "Uns blieb nichts übrig, als auf Sponsorensuche zu gehen. Wir hatten Erfolg." Rund 5700 Euro konnte der Verein in erster Linie durch private Spenden aufbringen. 8500 Euro kamen aus der Vereinskasse, und Stadtbürgermeister Jürgen Dixius steuerte einen Großteil des Baumaterials bei. Nach Einholen der denkmalrechtlichen Genehmigung sowie Zustimmung durch das Forstamt Saarburg begannen Anfang Juli die Arbeiten. Unter anderem wurden zwei Mauern und der Brunnenschacht erneuert. Zudem wurde die alte Betonplatte auf dem Schacht gegen eine aus Sandstein ausgetauscht. Einen Monat später war alles fertig. Als nächstes steht die Errichtung eines Wassertretbeckens in unmittelbarer Nähe des Salzbrunnens, der am "Mollersbach" liegt, auf dem Programm des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Bis dahin fließt allerdings noch viel salziges Wasser aus dem kleinen Rohr unter der Tafel, die den Wanderer zur Rast einlädt. Bei einem Brunnenfest am Sonntag, 2. Oktober, soll der "Salzbuur" der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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