Sandale weist den Weg

Wincheringen/Palzem. Ein neuer Kulturlehrpfad informiert über das historische Erbe und die geologischen Besonderheiten an der Obermosel.

"Kulturlehrpfad? Hier bei uns? Nein, noch nichts von gehört!" Wer sich als Außenstehender zum Standort des neuen Wanderweges durchfragen will, scheitert zur Zeit an dem noch mangelnden Bekanntheitsgrad des neuen Kulturpfades. Dies soll sich aber nun nach der offiziellen Vorstellung des Weges mit dem lateinischen Namen "Via Caliga" ändern.Mit dem Namen soll die geschichtliche Bedeutung der Römer für die Obermosel-Region hervorgehoben werden. "Caliga" bedeutet Riemensandale und die war vor allem das traditionelle Schuhwerk der römischen Legionäre. Eine römische Sandale ist auch im eigens entworfenen Logo dargestellt und führt als Wegweiser durch den Pfad.34 Kilometer lang mit zwei Einstiegen

Der Wanderweg hat eine Gesamtlänge von 34 Kilometern und kann in zwei Schleifen begangen werden. Der Einstieg kann sowohl in Palzem als auch in Wincheringen erfolgen.Die Schleife ab Palzem hat eine Länge von 21 Kilometern, die ab Wincheringen eine von 19.Der Kulturpfad sei eine Möglichkeit "das historische Erbe der beiden Gemeinden darzustellen", meinte Bürgermeister Günther Schartz bei der Präsentation, der er zusammen mit den Ortsbürgermeistern der Gemeinden Wincheringen und Palzem, Leo Holbach und Florian Wagner, dem Ortsvorsteher von Palzem, Dieter Strupp, und der Leiterin der Saar-Obermosel-Touristik, Stefanie Koch beiwohnte. "Via Caliga" soll sich zu einem weiteren touristischen Anziehungspunkt für die Obermosel entwickeln. Insgesamt 24 Informationstafeln berichten über die Geologie der Obermosel, über die Römer, den Weinbau, die Forst- und Landwirtschaft sowie über kulturelle und historische Begebenheiten in den beiden Gemeinden. Die Grobkonzeption mit Festlegung des genauen Wegeverlaufes, der Standorte und Inhalte erfolgte durch die Saar-Obermosel-Touristik in Zusammenarbeit mit Professor Jean Thein vom Geologischen Institut Bonn, der auch die Inhalte ausgearbeitet hat.Die Erstellung der Tafelblätter, die an Findlingen aus dem heimischen Kalksteinbruch montiert und über den Weg verteilt aufgestellt wurden, übernahm die Firma Euroline aus Luxemburg. Die Gesamtkosten des Kulturlehrpfades belaufen sich auf 35 000 Euro. 45 Prozent steuerte die EU bei, weitere 15 Prozent kamen aus Landesmitteln, der Rest wurde zwischen den beiden Gemeinden aufgeteilt.

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