"Schloss Saarstein" ist reif fürs "Erste"

Als perfekte Kulisse für beliebte Fernseh-Serien hat sich die Saarburger Region in diesen Tagen erwiesen: Hier wurden nicht allein Szenen für eine neue "Tatort"-Folge und die Heimat-Sendung "Hierzuland" gedreht (der TV berichtete). Familie Ebert vom "Schloss Saarstein" in Serrig begrüßte in dieser Woche Ottfried Fischer und diverse Schauspiel-Kollegen als Dauergäste. Sie standen dort für eine Folge der ARD-Serie "Pfarrer Braun" vor der Kamera.

Serrig. Eine Armada von Fahrzeugen säumt den schmalen Wirtschaftsweg zum abgelegenen Weingut von Christian und Andrea Ebert in Serrig. Mittelgroße LKW, voll gepackt mit allerlei Technik-Ausrüstung, Vans und Kombis mit Kennzeichen aus München, Hamburg und Berlin parken vor dem "Schloss Saarstein", auf Serrigs Plateau.

Auf dem Weg zur Terrasse zeugt allerlei Film-Zubehör, dazu ein Klapp-Tisch mit einem großen Kuchen-Tablett, mehrere Isolierkannen mit Kaffee und geschäftig "umherwuselnde" Menschen vom Ausnahmezustand auf dem ansonsten beschaulich über der Saar thronenden Weingut.

Noch "wuseliger" geht es einige Schritte weiter um die Ecke, auf der geräumigen Terrasse und in der Kelterhalle, zu. Kein Wunder: Der dritte Drehtag für die Folge "Im Namen von Rose" der ARD-Serie "Pfarrer Braun" ist in vollem Gange - auch wenn Hauptdarsteller Ottfried Fischer, alias Pfarrer Braun, heute drehfrei hat.

Antonio Wannek, junger Schauspieler aus Berlin, der in der Serie den Küster Armin und Assistenten von Pfarrer Braun gibt, muss zu Recherche-Zwecken in den Keller des fiktiven Weingutes "Konz" einsteigen.

Mit dem Nachschlüssel in der Hand und in leicht gebeugter Haltung steht er drehbereit vor der Kellertür. "Dietrich rein, Dietrich raus!", lautet das knappe Kommando von Regisseur Wolfgang Henschel. "Achtung: Absolute Ruhe, bitte!", schließt sich der Tontechniker von der Terrasse aus an. "73/3, Klappe, die Erste. Ton ab", ruft der Regie-Assistent.

"Ausgezeichnet. Das war's. Jetzt könnt Ihr draußen alles vorbereiten für die nächste Szene", lautet Henschels Urteil keine 30 Sekunden später.

Weingut-Besitzer Christian Ebert wird herbeigerufen - wie so oft während dieser Drehtage. Für die nächste Szene soll er die Kelter einstellen. In anderen Momenten muss er Requisiten besorgen, kurzfristig Bütten mit neuen Trauben aus den Weinbergen holen oder technische Auskünfte geben.

"Hier war in dieser Woche richtig Action. Aber da wir noch nicht in der Lese sind und es im Moment eher ruhig ist, konnten wir uns darauf einlassen - und es hat riesigen Spaß gemacht", sagt Ebert.

Zwei Gästezimmer sind zur Umkleide für die Schauspieler umfunktioniert worden, im Allzweckraum ist ein Verkaufsraum für das Filmweingut "Konz" und auf dem Balkon in der ersten Etage für eine Büro-Szene ein Arbeitszimmer eingerichtet worden.

Mitarbeiter Wolfgang Hering durfte für eine Szene sogar mit Perücke und in Damenkleidung als Double für Schauspielerin Anja Knauer einspringen. "Das mit dem Traktorfahren war denen doch zu heikel, und so haben sie mich gefragt, ob ich das anstelle der Schauspielerin übernehmen kann", erzählt Hering lächelnd. "Das war super, eine tolle Erfahrung." Begeistert geben sich auch andere an diesem Morgen. "Das ist so eine tolle Ecke hier. Da freut man sich einfach nur, hier zu sein und in den Pausen den traumhaften Blick zu genießen", schwärmt Antonio Wannek.

Jede Menge Wein verkauft



"Einer der angenehmsten Drehorte, die ich bislang gesehen habe", lobt Regisseur Wolfgang Henschel. "Das Weingut ist mit großer Kompetenz geführt, deswegen wirken die Aufnahmen sehr authentisch. Zudem wachsen die Reben bis dicht an das Anwesen heran, man hat hier alles an einem Ort. Das ist genau das, was wir gesucht haben." Auch wenn der genaue Sendetermin noch nicht feststeht - das Weingut "Schloss Saarstein" wird man klar erkennen, da ist sich Christian Ebert sicher.

Die Herren und Damen vor und hinter der Kamera haben ebenfalls dafür gesorgt, dass sie diesen Drehort auch zuhause nicht so schnell vergessen werden: Für Ottfried Fischer durfte das Ehepaar Ebert 30 Flaschen Wein aus dem Keller holen, und auch die anderen haben fleißig Kartons in die Autos geschleppt…

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