"Schullandheim ist wie ein großer Haushalt"

SERRIG. Sie tauschte das Büro gegen eine Art Schülerhotel ein: Uschi Schenk ist Herbergsmutter des Schullandheims Serrig. Mit Power und Elan kümmert sie sich seit 23 Jahren um das Haus und seine jungen Gäste.

Wenn Kinder durch die Gänge laufen, Tischtennis spielen oder im Essraum frühstücken - dann ist Leben im Schullandheim Serrig. Und Arbeit für Herbergsmutter Uschi Schenk. Einkaufen oder Kochen - das sei eben wie in einem großen Haushalt, sagt sie. Früher saß die Industriekauffrau im Büro, doch das ist mehr als 23 Jahre her. Seit der Eröffnung leitet sie das Schullandheim des Max-Planck-Gymnasiums in Serrig. "Mit Menschen umzugehen liegt mir mehr als Büroarbeit", erzählt Uschi Schenk. Damals habe sie von den Aufgaben in einem Schullandheim gar keine Ahnung gehabt: "Das war für mich etwas völlig Neues." Doch den Draht zu den Kindern hatte die zweifache Mutter auch seinerzeit schon: Sie gehört zu den Mitbegründern der "Internationalen Freizeit-Jugend" (IFJ), einem Konzer Verein, der Fahrten für Kinder und Jugendliche anbietet. Auch heute noch fährt Uschi Schenk, wenn die Herberge im Sommer geschlossen ist, als Betreuerin mit auf Jugendfreizeiten. So geht es im August mit Kindern und Jugendlichen nach Griechenland. Jedes Jahr kommt eine IFJ-Gruppe ins Schullandheim Serrig. Dort ist sie als einzige Vollzeit-Angestellte so etwas wie ihr eigener Chef. Vier Frauen aus Serrig helfen aus, und auch ihr Ehemann packt ab und zu schon einmal an, wenn etwas zu reparieren ist. Wenn der Feierabend eingeläutet ist, geht die 58-Jährige zum sportlichen Teil des Tages über: Sie ist Übungsleiterin einer Gymnastikgruppe in Serrig sowie in Nohn und gibt Nordic-Walking-Kurse. Die Turnhalle liegt gegenüber ihrer Wohnung, denn Uschi Schenk lebt mit ihrem Mann in der Dienstwohnung des Schullandheims. Wenn ihre Tätigkeit im Schullandheim irgendwann beendet sein wird, möchten beide nach Trier ziehen. "Trier ist eher meine Heimat, dort habe ich gelernt, geheiratet und meine Kinder bekommen. Das ist meine Stadt", sagt Uschi Schenk. Zudem schätzt sie das kulturelle Leben und die Möglichkeit, mal ohne Auto eine Theater- oder Musikveranstaltung zu besuchen. Dennoch steht für sie nach 23 Jahren auch fest: "Ich bin Serriger geworden."

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