Selbstständigkeit fördern

KONZ. Die Förderung von Selbständigkeit und eine verbesserte individuelle Betreuung behinderter Menschen sind Ziele, die die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg mit ihren Außenwohngruppen verfolgt. Zur Eröffnung der vierten Einrichtung dieser Art kamen 30 Gäste nach Konz.

Ursula Schmitz, Ronaldo Wilk, Thomas Merten und Nikolaus Rohles - vier Leute im Alter zwischen 25 und 40 Jahren - teilen sich seit einigen Wochen eine Wohnung in Konz. Das ist eigentlich nichts Besonderes, doch die vier - drei von ihnen stammen aus dem Kreis Trier-Saarburg, einer aus dem Raum Berlin - sind geistig behindert. Das Haus, in dem sie leben, gehört der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg. Vor kurzem wurde die Renovierung abgeschlossen und die vierte Außenwohngruppe - so nennt sich das Ganze - konnte ihr neues Domizil beziehen.Individuelle Betreuung gewährleistet

Der Alltag der vier Bewohner des Gebäudes in der Römerstraße unterscheidet sich kaum von dem ihrer nicht behinderten Mitmenschen: Morgens gehen sie zur Arbeit in einer der Werkstätten des Konzer Lebenshilfe-Hauses, machen nach Feierabend ihre Besorgungen in der Stadt und verbringen den Rest des Tages in ihrer gemeinsamen Wohnung. Mehrmals am Tag jedoch kommt ein Betreuer der Lebenshilfe vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. "Diese Lebensweise hat im Gegensatz zum Heim den Vorteil, die Selbständigkeit der Behinderten stärker zu fördern", erklärte Alfred Gerardy, Geschäftsführer der Lebenshilfe-Kreisvereinigung. Zudem sei aufgrund der kleineren Gruppen eine bessere individuelle Betreuung möglich. Doch nicht jeder geistig behinderte Mensch eignet sich gleichermaßen für das Leben in einer Wohngruppe. "Zunächst einmal entscheidet der eigene Wille unserer Schützlinge", sagte Gerardy. Nach einer einjährigen Vorbereitungsphase wählen Sozialpädagogen der Lebenshilfe dann diejenigen aus, die sich am besten für eine Wohngruppe eignen. Michael Kutscheid, Vorsitzender der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg, konnte etwa 30 Gäste, darunter Kreisbeigeordneter Manfred Wischnewski, zur Einweihung der vierten Außenwohngruppe in Konz begrüßen. Dechant Georg Dehn aus Konz gab der Einrichtung, die ausschließlich durch Mittel der Lebenshilfe-Kreisvereinigung finanziert wurde, den kirchlichen Segen.

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