Sirzenich ist ihm ans Herz gewachsen

TRIERWEILER-SIRZENICH. Bei den Kommunalwahlen am 13. Juni wählten ihn die Bürger von Sirzenich zu ihrem neuen Ortsvorsteher. Seit seiner offiziellen Amtseinführung am 30. Juli lenkt Bernhard Hoffmann die Geschicke des größten Ortsteils der Gemeinde Trierweiler und einer der wichtigsten Ortsteilgemeinden der Region.

Die ersten 100 Tage sind vorbei. Was hat Bernhard Hoffmann zur Kandidatur bewogen, wie sieht er seine Amtszeit, was soll sich ändern, was soll so bleiben, was gilt es zu verbessern, was zu erneuern? "Einer wie ich, der in Sirzenich geboren wurde und seitdem hier lebt, der die meisten Mitbürger kennt, der ins Gemeinde- und Vereinsleben involviert ist, desgleichen bereits seit 20 Jahren im Ortsbeirat und 15 Jahre im Ortsgemeinderat, der kann wohl nicht anders, dem ist sein Heimatort einfach ans Herz gewachsen." Bernhard Hoffmanns Begründung seiner Kandidatur klingt überzeugend.Politik für die Kommune, nicht für die Partei

Die von seinem Amtsvorgänger Matthias Daleiden eingeschlagene Marschroute glaubt der 55-jährige pensionierte Postbeamte mit SPD-Parteibuch nicht ändern zu müssen. Seine Devise lautet: "Kommunalpolitik ist für die Kommune, nicht für die Partei." Sirzenich sei eine intakte Kommune, doch zu tun gebe es immer etwas, weiß Hoffmann und nennt einige Ansatzpunkte: Obwohl es im Ort keinen Durchgangsverkehr gebe, bedürfe es doch verkehrsberuhigender Maßnahmen. Auch die Lärmbelästigung der Sirzenicher Bürger durch die nahe Autobahn ist Hoffmann ein Dorn im Auge. "Darüber wurde schon viel diskutiert. Es muss endlich etwas geschehen", betont er. Der Anfang sei gemacht. Die Gemeinde Trierweiler habe ein von Ortsbürgermeister Daleiden für alle Ortsteile initiiertes Verkehrsberuhigungsprojekt auf den Weg gebracht. Unabhängig davon sei ein parallel zur Ortsumgehungsstraße Richtung Sportplatz verlaufender Fußweg geplant. Erhebliche Erleichterungen, vor allem für die älteren und nicht motorisierten Mitbürger, verspricht sich Hoffmann von einem Dorfladen, den der Bürgerservice Trier demnächst im ehemaligen Lebensmittelgeschäft eröffnen will. Dazu informiert Klaus Ritter, Projektleiter des Bürgerservice: "Mit etwa 1800 Artikeln planen wir ein Sortiment, das deutlich über der Grundversorgung liegt. Es darf nicht sein, dass der Kunde bei uns die Brötchen und in Trierweiler den Rest kauft." Doch auch "fürs Auge" soll in Sirzenich etwas getan werden. Was liegt da näher, als den Dorfplatz zu verschönern? In diesem Zusammenhang lobt Bernhard Hoffmann eine weitere, von Bürgermeister Matthias Daleiden in seiner erst kurzen Amtszeit initiierte Maßnahme: das Budget des Ortsbeirates. Hoffmann: "Hier stehen den Ortsteilen jährlich 7000 Euro für kleinere Maßnahmen zur Verfügung. Über die Verwendung kann ohne Zustimmung des Ortsgemeinderates kurzfristig entschieden werden." Das Amt des Ortsvorstehers verlangt Kraft und Nerven. Ein Refugium der Ruhe ist für Bernhard Hoffman die Familie mit Ehefrau Christel und den beiden Kindern. Ablenkung vom Alltagsstress findet er bei seinen Hobbys. So stärkt es das Harmoniegefühl des Ortsvorstehers, wenn er im Musikverein das Waldhorn bläst. Beim Angeln im Angelsportverein übt er sich in der für sein Amt so wichtigen Geduld. Sollte es aber in hitziger Diskussionsrunde einmal ans Hauen und Stechen gehen, dürfte sich Hobby-Imker Hoffmann vor allem gegen Letzteres trefflich zu wehren wissen. Morgen: Die Ortsgemeinde Langsur hofft auf das Projekt "Touristik-Zentrum".

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