Souverän und gelassen zum Ziel

SAARBURG. Er gehört zu Deutschlands besten Fahranfängern: Dennis Bechtel aus Saarburg hat sich beim Renault-Wettbewerb "safety stars – Deutschlands beste Fahranfänger" für das Finale in Berlin qualifiziert. Anfang September muss er sich im Hauptstadtverkehr beweisen.

Von seiner Ausstrahlung her würde man bei Dennis Bechtel unbesorgt auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Ein etwa zwei Meter großer, ruhig und besonnen wirkender junger Mann mit dunklem Lockenkopf begrüßt den TV in der elterlichen Wohnung in der Saarburger Graf-Siegfried-Straße. Seit November 2004 hat der 19-Jährige den Führerschein. Ein eigenes Auto allerdings ist bislang nicht in Sicht. "Ich kann aber den Polo meiner Mutter nutzen, und das klappt ziemlich gut", sagt der Saarburger. Auf den Wettbewerb des Autoherstellers Renault unter dem Motto "safety stars - Deutschlands beste Fahranfänger" - ist Bechtel über eine Bekannte aufmerksam geworden. "Sie hatte mir vergangenes Jahr einen entsprechenden Link geschickt, woraufhin ich mich an den Veranstalter gewandt hatte", erzählt der junge Mann. Im vergangenen Jahr sei keine Reaktion gekommen. Stattdessen habe Bechtel im Frühjahr dieses Jahres eine Mail erhalten mit der Aufforderung, vier Fragen zum Thema Autofahren zu beantworten. "Die waren relativ schwierig, muss ich sagen." Anfang Juli flatterte ihm dann ein Brief ins Haus. "Darin stand, dass ich nach der Beantwortung der Fragen und durch Losverfahren unter 4000 Teilnehmern zu den 50 besten Fahranfängern der Region West gehöre und nach Rheinberg ins Fahrsicherheitscentrum eingeladen bin", schildert der Saarburger. Einen ganzen Tag seien der angehende Medizinstudent und seine 49 Mitbewerber in Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) auf ihre Fahrkünste getestet worden. Einen Geschicklichkeits-Parcours auf Zeit, einen Bremstest auf nasser Fahrbahn, einen Psycholgie- sowie einen Theorietest mussten die jungen Fahrer bewältigen. "Der Parcours hat mir am meisten Spaß gemacht, auch wenn ich einmal mit der Hand vom Lenkrad abgerutscht bin und eine Pilone mitgerissen habe, die wir umfahren sollten. Ich habe durch den Parcours ein Gefühl für die Abmessungen des Autos bekommen."Wollten wissen, ob er Deo benutzt

Auch vom Bremstest auf nasser Fahrbahn habe der 19-Jährige profitiert. "In der Fahrschule gehörte zwar ein Bremstest dazu. Aber so wie in Rheinberg, wo wir richtig in die Eisen steigen sollten, hatte ich bisher noch nicht gebremst." "Ganz komische Fragen" musste Bechtel beim Psychologietest beantworten: "Ob man jeden Morgen mit Deo unter den Armen aus dem Haus geht, ob man gerne schnell Auto fährt und lieber kleine oder größere Wagen mag, waren Fragen", erzählt der Saarburger. Seine Erklärung für das ungewöhnliche Nachhaken: "Man versucht, den souverän-gelassenen Fahrertyp zu erziehen" - was nach seiner Einschätzung bei ihm selbst keiner großen Mühe bedarf: "Ich glaube, ich entspreche dieser Beschreibung." Einen guten und gelassenen Eindruck will der Führerscheinneuling natürlich auch beim Finale Anfang September in Berlin hinterlassen. Als Zweitbester bei den Jungen reist er nach der Vorausscheidung in Rheinberg am 4./5. September in die Hauptstadt. "Was mich dort genau erwartet, weiß ich nicht. Es geht aber darum, sich im Großstadtverkehr quer durch die Stadt zu bewegen." Einer der Juroren, die ihn bei der Fahrt begleiten werden, ist sein ehemaliger Fahrlehrer Josef Müller aus Saarburg. "Die Fahrlehrer sind eingeladen zum Finale", sagt Bechtel. Für das Finale paukt er derzeit nochmal die Fragen der Führerscheinbögen seines jüngeren Bruders, übt Einparken in kleine Parklücken und will einen Erste-Hilfe-Kursus auffrischen. "Ich fahre optimistisch nach Berlin und hoffe natürlich, dass ich einen der ersten drei Plätze mache. Denn dann fliege ich nicht zurück, sondern fahre mit einem Renault nach Hause, der als Gewinn aussteht. Das würde mir gut gefallen."

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