Sportler hauen auf närrischen Putz

THOMM. (dis) Ein "normaler" Karnevalsverein hätte in Thomm keine Chance: Sobald es auch nur entfernt nach "fünfter Jahreszeit" riecht, wird der Sportverein (SV) "Glück auf" aktiv und bereitet seine Kappensitzung vor.

 Überraschung von Beate Glar: Wenige Stunden vor der Sitzung hat sie die Büttenrede als "Viezkönigin" geschrieben.Foto: Dietmar Scherf

Überraschung von Beate Glar: Wenige Stunden vor der Sitzung hat sie die Büttenrede als "Viezkönigin" geschrieben.Foto: Dietmar Scherf

Ja, inThomm sind die Sportler nicht nur für die Bewegungverantwortlich, sondern sie kümmern sich auch noch um Frohsinnund närrische Ausgelassenheit in der Session. Nicht nur, dass siejährlich zur Kappensitzung in das Bürgerhaus einladen - siegestalten auch alle zwei Jahre einen Karnevalsumzug. Die närrischen Sitzungen des SV haben schon eine lange Tradition. Mitglied Heinz Zingerling: "Nach dem Krieg organisierte der Jugendring bis 1969 diese Veranstaltungen. Ab 1975 übernahm dann der SV diese Aufgabe."

Der riesige Zulauf von Besuchern zeigt die Beliebtheit der Kappensitzungen. Das maskierte und geschminkte Publikum gehört zum großen Teil der jüngeren Generation an. Vorsitzender Albert Koster: "Entsprechend planen und gestalten wir unser Programm." Elferrat, Garden oder Tanzmariechen gibt es in Thomm nicht. Dafür "leisten" sich die Sportler aber seit diesem Jahr ein Männerballett. Die durchweg jungen Männer (Johannes Koster, Christian Wolff, Johannes Weber, Andreas Breit und Sebastian Otto) wissen denn auch bei ihrer Bühnenpremiere mit "Y.M.C.A" als "Village People" zu gefallen.

Vom Duo "No Limit" animiert, wird immer wieder zwischen den Vorträgen gesungen und geschunkelt - schnell steigt so die hervorragende Stimmung bis ins Unermessliche. Wenn dann auch noch nach dem Schlachtruf "Thomm, wie seid ihr?" gefragt wird, antworten hunderte Kehlen: "Deck do!"

Der Familienname "Glar" fällt bei dem Abend immer wieder auf: Beate Glar weiß als "Viezkönigin" vom Thommer Nationalgetränk und seinen Folgen zu berichten. Katharina Glar und Angela Niegel, beide stehen mit neun Jahren das erste Mal in der Bütt, präsentieren den Steuersong. Während nochmals Beate Glar mit Anja Glar als Mutter und Tochter in die Bütt steigen, lässt Fabian Glar sich mit Alexander Schabo als Bodygard feiern. Wahrlich eine Familie, bei der offensichtlich viel karnevalistisches Blut durch die Adern fließt.

Bevor die Bänkelsänger (Heiner Fass, Klaus Otto, Josef Kritzke und Albert Koster) - sie stehen nach jahrelanger Pause wieder auf der Bühne - mit ihrem Gesang für Begeisterung sorgen, überzeugen auch Tina Tengler als "Härenköächin", Petra Krizke und Werner Heinsdorf als "streitendes Ehepaar" sowie Heiko Jäckels als Arzt mit ihren gelungenen Vorträgen.

Das mehrstündige Programm, durch das Klaus Lorscheider gekonnt führte, hat sicher auch schon Maßstäbe für die nächste Session gesetzt.

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