Spritzbeton soll den Hang bremsen

Ab kommender Woche sollen in Krutweiler die Hangsicherungsarbeiten entlang der K 129 fortgesetzt werden. Nachdem sich im November 2006 Teile der alten Mauer sowie Teile des Hangs selbstständig gemacht hatten, wird nun eine Spritzbetonschale aufgebracht. Zwei bis drei Monate sind für die Arbeiten angesetzt.

 Peter Schaaf (links) und Wolfgang Zerfaß machen sich in Krutweiler ein Bild von der Hangrutsch-Stelle, wo ab nächster Woche gearbeitet werden soll. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Peter Schaaf (links) und Wolfgang Zerfaß machen sich in Krutweiler ein Bild von der Hangrutsch-Stelle, wo ab nächster Woche gearbeitet werden soll. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Saarburg-Krutweiler. Still ruht der Hang in Krutweiler, seit er sich am 25. November 2006 einmal kräftig bemerkbar gemacht hat. Gleich hinter der Kurve in Höhe der "Schleif" an der Kreisstraße 129, die die Saarburger Innenstadt mit dem Stadtteil Krutweiler verbindet, hatten sich an diesem Novembertag über eine Länge von rund 25 Metern Teile der alten Weinbergsstützmauer sowie Schutt und Geröll aus dem brachliegenden Hang gelöst und waren auf die Fahrbahn gestürzt (der TV berichtete mehrfach).Als "typischen Fall von höherer Gewalt" hatte der zur Beratung herangezogene Obergeologierat Uwe Schroeder vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Geologie und Bergbau damals die Situation eingeordnet. An dieser Stelle lägen ungünstige geologische Grundbedingungen vor. Der Untergrund aus Tonschiefer und Hangschutt falle zur Talseite steil ab und werde nur durch das alte, in sich längst brüchige Stützmauerwerk gehalten. Durch den Druck des Hangs habe die etwa 100 Jahre alte Mauer Risse bekommen, woraufhin Teile herausbrachen.

Nach dem Hangrutsch im November waren zunächst die Mauerteile und das Geröll von der Straße geräumt worden. Anschließend stellte die Baufirma als Provisorium vor dem Winter eine so genannte Gabionen-Wand auf, eine Fangvorrichtung aus mit Steinen gefüllten Körben. Über eine Ampel wurde der in diesem Teil der Straße nur einspurig laufende Verkehr geregelt.

Derweil musste die Finanzierungs- beziehungsweise Zuschussfrage für die unumgängliche Sanierung geklärt und die Ausschreibung vorangetrieben werden. Am Mittwoch hat der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering dem Landkreis Trier-Saarburg einen Zuschuss zur Sanierung in Höhe von 441 000 Euro zugesagt.

In der kommenden Woche soll nach Auskunft von Peter Schaaf, Sachgebietsleiter Brückenbau beim Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM), zunächst der restliche gerutsche Sand vor dem Hangstück abgefahren werden.

"Danach wird 22 Zentimeter tief eine Spritzbetonschale direkt auf den Fels aufgebracht", erläutert Peter Schaaf. "Diese Verschalung folgt dem Verlauf des Felses und wird anthrazit eingefärbt, damit das einigermaßen natürlich aussieht."

Mauer wird Stück für Stück entfernt

275 Daueranker mit einem Durchmesser von je 32 Millimetern sollen nach ihrer Befestigung in der Felswand für den notwendigen Halt sorgen.

Im Anschluss daran wird die marode Stützmauer abgebrochen. "Das wird abschnittsweise und maximal in Zehn-Meter-Schritten passieren", informiert Schaaf. Die Mauer soll ebenfalls durch eine Spritzbetonschale mit Dauerankern ersetzt werden.

Eine gewisse Spannung bringe die Sanierung mit sich. "Wir wissen ja nicht, was uns erwartet, wie der Fels hinter der Mauer aussieht", sagt Wolfgang Zerfaß, Leiter der Brückenbau-Abteilung beim LBM. Zwei bis drei Monate setzen die Fachleute für die Sanierung an. Während dieser Zeit soll die Gabionen-Wand als Schutz stehen bleiben. Der Verkehr wird über eine Ampel einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.

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