Vom Brand bis zum Umzug

TAWERN-FELLERICH. Bis vor einigen Jahren war die Freiwillige Feuerwehr der einzige Verein in Fellerich. Und sie ist nicht nur fürs Löschen zuständig, sondern auch ein soziales Zentrum im Dorf. Am kommenden Wochenende veranstaltet sie das traditionelle Weinfest.

Als kürzlich im Forst oberhalb der Tawerner Kirche ein Waldbrand ausbrach, hatte die Feuerwehr des Orts so viel zu tun, dass sie aus Konz, Könen und Wawern Hilfe herbeirufen musste. Glücklicherweise stand eine Formation in nächster Nähe bereit. Der Tawerner Ortsteil Fellerich verfügt über eine eigene Feuerwehr. Und die war in Windeseile dabei und löschte mit. Bevor die Sonne untergegangen war, hatte man das Feuer unter Kontrolle gebracht. Das ist für die Freiwillige Feuerwehr in Fellerich ein Ausnahmefall - glücklicherweise. So oft brennt es nicht in Tawern und Umgebung. Fit für alle "klassischen" Einsätze

Aber die 15 Männer, davon immerhin elf unter 40 Jahren, und ihr Leiter Patrick Kalkes halten sich selbstverständlich fit - mit Übungen zweimal monatlich, Austausch mit befreundeten Wehren, mit Ausflügen und Besichtigungen. Da geht es nicht nur ums Löschen, sondern um die vielen Dinge, die Feuerwehren auch erledigen müssen: Menschen retten, Schäden beseitigen und die Umwelt schützen, wenn mal ein Öltank ausläuft. Selbstverständlich sind die Möglichkeiten begrenzt: "Bei Gefahrstoffen wird es für uns schwierig", sagt Andreas Nies, 23, der seit seinem 18. Lebensjahr dabei ist. Aber in den "klassischen" Brandfällen stehen die Fellericher mit ihrem "TSF-Standardfahrzeug" bereit und können immerhin bis zu 800 Liter Wasser pro Minute durch die Schläuche schicken. Warum gibt es überhaupt eine eigene Feuerwehr in Fellerich? Die Ortsnähe, die Kenntnis der verborgenen Winkel sei sehr wichtig, sagt Andreas Nies. Das allein ist es wohl nicht: Die Fellericher Feuerwehr, 1913 gegründet, ist kein Löschzug, sondern mehr: sozialer Mittelpunkt. Bis vor wenigen Jahren war sie der einzige Verein im Dorf, mit entsprechend vielfältigen Aufgaben. Zum Beispiel: Maibaum aufstellen, beim "Dreck weg Tag" aktiv werden, Wandertage organisieren. Am kommenden Wochenende, vom 27. bis zum 29. Mai, organisiert sie die traditionelle Weinkirmes, die in diesem Jahr besonders reichhaltig ausfällt. Sogar eine Fahrt mit dem Heißluftballon ist zu gewinnen. Ist die Feuerwehr also doch in der Hauptsache eine Art Feierwehr? Andreas Nies weist das energisch zurück. Und in der Tat: Feste organisieren und sich darauf vergnügen ist ganz bestimmt nicht dasselbe. Und wenn's die Feuerwehr nicht organisiert, wer macht es dann? Zum Auftakt der Fellericher Weinkirmes am Samstag, 27. Mai, 20 Uhr, auf dem Marktplatz spielt der Musikverein "Lyra" Tawern. Es folgen ein Auftritt der Tanzgruppe "Obermoselperle" Temmels und Tanzmusik mit einer Band. Nach dem Festgottesdienst am Sonntag um 11 Uhr geben Sängervereinigung und Kirchenchor Tawern ein Frühschoppelnkonzert. Um 14.30 Uhr tritt die Westerntanzgruppe Tawern auf, und eine Stunde später wird eine Heißluftballon-Fahrt verlost. Am Montag klingt die Kirmes mit einer "After-Work-Party" um 18 Uhr sowie Live-Musik mit den "Hillybillies" aus.

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