Wasser marsch!

Die üblichen Haushaltsdebatten blieben in der Sitzung des Saarburger VG-Rates 2008 aus - wegen der Umstellung auf die doppische Haushaltsführung. Kernthema war stattdessen die Zusammenführung der Wasserwerke des Kreises, der VG Saarburg und der VG Konz.

Saarburg. Ab dem 1. Januar wird die "Wasserversorgung Saar-Obermosel" (WSO), eine gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR), in den VG Saarburg und Konz für Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung zuständig sein. Das Kreiswasserwerk wird aufgelöst. Der Verbandsgemeinderat Saarburg hat nun der Vereinbarung über die Gründung der WSO zugestimmt - bei einer Gegenstimme aus der SPD.

Mitglieder der AöR werden der Landkreis Trier-Saarburg sowie die VG Saarburg und Konz sein. Die Anlagen des Kreiswasserwerkes gehen in das Eigentum der AöR über, die Ortsnetze gehören künftig den VG. "Für die Anschlussnehmer ändert sich im nächsten Jahr aber nichts", erklärte VG-Bürgermeister Leo Lauer. Die Gebühren für Wasser und Abwasser bleiben stabil.

Für eine Gebührenerhöhung gebe es keinen Anlass, denn das Abwasserwerk wird laut Planung 2009 einen Gewinn in Höhe von 18 000 Euro erwirtschaften. "Von der Grundlinie her sind wir auf einer Spur", fasste Leo Lauer die Standpunkte der Fraktionen zur Kooperation zusammen. Bereits im Oktober hatte sich der VG-Rat für die Zusammenarbeit ausgesprochen. Auch der Kreistag hat das Vorhaben bereits abgesegnet.

Allerdings steht nach Aussage Lauers auch fest, dass diesem ersten Schritt bald weitere folgen müssen. So plädierte Raimund Boquoi (FWG) dafür, die getrennten Versorgungsbereiche so schnell wie möglich zusammenzuführen, also die Gebühren für das gesamte Gebiet zu vereinheitlichen. Denn zunächst betragen zum Beispiel die Gebühren für Frischwasser weiterhin 1,13 Euro netto pro Kubikmeter im Bereich des bisherigen VG-Werks Saarburg (Bereich 1), im Gebiet des ehemaligen Kreiswasserwerks (Bereich 2) 1,10 Euro. Dies ist eine Folge der unterschiedlichen Maßstäbe, die zur Berechnung herangezogen werden: im Versorgungsbereich 1 die Grundstücksgröße, im Bereich 2 die Wasserzählergröße.

Da der Entwurf des Wirtschaftsplans 2009 für das Wasserwerk mit einem Verlust von 66 100 Euro abschließt, könne die Vereinheitlichung der Gebühren nur eine Festlegung auf den höheren Preis bedeuten, argumentierte Boquoi. Lauer sieht den Abzug der französischen Garnison 2010 als Grund für eine künftige Gebührenerhöhung. "Der VG werden größere Einnahmen des Großabnehmers entgehen, die bisher als sicher galten", pflichtete Bernd Koewenig (SPD) bei.

Die FWG sprach sich dafür aus, dass die VG auch Wasser an Dritte verkauft - was die vom Rat verabschiedete Vereinbarung vorsieht. Boquoi: "Das würde unseren Preis schmälern. Und wir könnten mehr Wasser fördern, unsere Quellen geben das her." Das Wasserwerk hat im Jahr 2007 Verluste in Höhe von 61 000 Euro erwirtschaftet, das Abwasserwerk weist einen positiven Abschluss über 30 000 Euro auf. Investiert hat das Wasserwerk 2007 1,3 Millionen Euro, das Abwasserwerk 4,3 Millionen Euro. Für 2009 stehen Investitionen von 7,8 Millionen Euro an. "In den letzten Jahren waren es fünf bis sechs Millionen Euro", berichtete Lauer und sprach von einem "kleinen Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft". Stadtrat in Kürze: Die Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule St. Laurentius, Sabine Fisch, ist neues Mitglied im Schulträgerausschuss. Elfriede Arends ist zur neuen Schiedsperson für den Bezirk Freudenburg gewählt worden und auch für den Bereich Saarburg zuständig. Außerdem teilte der VG-Bürgermeister mit, dass das Kabinett der Landesregierung am 31. März in Saarburg tagen und unter anderem über die Konversion beraten wird.

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