Deutlich geprägt wird Schleich durch die vor vier Jahren abgeschlossene Dorferneuerung. Seit 1994 waren in mehreren Bauabschnitten alle Straßen erneuert worden. Außerdem hatten die Schleicher eine alte Schmiede, ein Landhaus und die Grillhütte restauriert sowie einen Bach renaturalisiert. Der Dorfplatz vor der Kirche besticht durch seine gemütliche Atmosphäre. Es ist dort gelungen, die alte Substanz und den alten Charme zu erhalten. Einmal im Jahr, beim großen Straßenfest, lockt der Platz zahlreiche Besucher. Ein bedeutsames Straßenprojekt war auch die Umgestaltung der B-53-Ortsdurchfahrt. Im Jahre 2000 wurde der letzte Bauabschnitt vollendet. Dazu Ortsbürgermeister Peter Lörscher, der seit 25 Jahren der Gemeinde vorsteht: "Früher hatten wir hier eine gefährliche Rennstrecke. Sogar Unfälle mit Todesopfern gab es." Doch seit an beiden Ortseingängen so genannte Fahrbahnteiler die Raser bremsen, hat sich die Situation entspannt. Auch der Verkehrslärm ist spürbar zurückgegangen. Dass Schleich ein ruhiges, idyllisches Dorf ist, bestätigen die vielen Touristen, die in zwei Hotels und zahlreichen Gästezimmern unterkommen. "Mit 130 Gästebetten sind wir bei 230 Einwohnern ein aufstrebender Fremdenverkehrsort”, betont Lörscher. Eine nicht alltägliche Attraktion sind Kurse, die der Wasserski-Verein mit der früheren Weltmeisterin im Barfuß-Wasserski, Steffi Herrmann, anbietet. Die Jugendarbeit wird in gemeinsamen Vereinen mit den Nachbarorten Ensch und Pölich geleistet. Die geringe Größe des Dorfes wirkt sich auch auf die örtliche Versorgung aus: Der nächste Kindergarten ist in Pölich, die Grundschulkinder fahren nach Klüsserath. Ebenso gibt es keine Läden, lediglich ein Bäcker- und ein Lebensmittelauto machen Station. Im sechs Kilometer entfernten Mehring sind jedoch Geschäfte, Post, Banken und Apotheke vorhanden, und auch nach Trier ist es nur eine knappe halbe Stunde Fahrt mit dem Auto. Weniger günstig ist die ÖPNV-Anbindung: Nur am Tage fahren einige Busse. Noch zehn Winzer bewirtschaften die Schleicher Weinlagen Sonnenberg und Klosterberg. Da immer mehr Parzellen brach liegen, forstet die Gemeinde im Flächenmanagement-Programm der Verbandsgemeinde Schweich die Brachen auf. Am Ortsende in Richtung Ensch entsteht in den nächsten Jahren ein hochwasserfreies Neubaugebiet. Geplant ist auch der Umbau eines alten Landhauses zum Bürger- und Feuerwehrhaus. Morgen: Großer Auftrag für Winzer Josef Kollmann aus Detzem. Seine edelsüße 2003er-Auslese wird ab Herbst in Lufthansa-Flugzeugen ausgeschenkt.