Zug muss auf ein Gleis

Als die Mosel Festwochen Ende der 80er- Jahre erstmals über die Bühne gingen, ahnte niemand, welche Erfolgsgeschichte sich daraus entwickeln würde. Hermann Lewen hat aus einem zarten Pflänzchen eine robuste und gleichzeitig schöne Pflanze gemacht. Und das mit vergleichsweise wenig Geld. Lewens Kontakte in die Kulturwelt sorgen dafür, dass auf den Bühnen der Region Künstlerinnen und Künstler stehen, die normalerweise kaum zu bezahlen wären. Es ist deshalb nur logisch, dass sich die gesamte Region Lewens Sachverstand zunutze machen will. Mosel, Eifel, Hunsrück - drei Landschaften, drei oder mehr verschiedene Menschenschläge: Alleine diese Aufsplittung zeigt aber, dass Lewens Aufgabe nicht leicht sein wird. Viele lokale Kultur- und Tourismusfürsten brüsten sich damit, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Doch wenn der Nachbar am Kultur- und Tourismuskuchen knabbert, gelangt die wahre Einstellung ans Tageslicht. Hermann Lewen hat das Zeug, den Kulturzug auf ein Gleis zu führen und zum richtigen Zielbahnhof zu lenken. Geld braucht er dazu natürlich auch. Ideen, auch der ungewöhnlichen Art, sind angesichts leerer Kassen aber eher gefragt. Eines muss Lewen schnell leisten: Er muss einige Projekte beim Namen nennen. Sonst werden sich umgehend die Besserwisser zu Wort melden. c.beckmann@volksfreund. de

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