Zwei neue Gärten

KANZEM. Bei der Dorfbegehung mit der Kommission des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" stellte Ortsbürgermeister Günter Frentzen die neuen Projekte der Gemeinde vor: Bahnhofsplatz, Fährmanns Kräutergarten und der philosophische Lebensgarten.

 Experten vor Ort: Die Kommission begutachtet der Staudengarten am Dorfbrunnen.Foto: Jutta Edinger

Experten vor Ort: Die Kommission begutachtet der Staudengarten am Dorfbrunnen.Foto: Jutta Edinger

Nervöses Trippeln auf dem Pflaster und ein sorgenvoller Blick in den wolkenverhangenen Himmel. Doch mit stolz geschwellter Brust strahlte der Kanzemer Helmut Fürst Zuversicht aus. Er ist einer von zehn Dorfbewohnern, darunter auch Vertreter des Kulturvereins, des Ayurveda-Vereins und des Gemeinderats, die auf die neunköpfige Kommission der Kreisverwaltung warten.Wenn es um die Bewertung beim Dorfwettbewerb geht, wissen die Bürger in Kanzem, dass man mit eilig herausgestellten Geranien-Kübeln keinen Blumentopf gewinnen kann. Die Gemeinde setzt auf langfristige und kontinuierliche Dorfentwicklung, gefördert durch das Innenministerium.Graffiti am Bahnhof

Die Bewertung begann am Bahnhof. Unter der Bauleitung des Büros Fengler wurde dort "mit wenigen finanziellen Mitteln aus der unfreundlichen dunklen Ecke ein ansehnlicher und sicherer Platz", erklärt Frentzen.Statt mit den üblichen Gestaltungselementen wurde mit viel Grün und warmen Farben gearbeitet. Die Wartehäuschen und die Unterführung wurden gestrichen und von einem Graffiti-Künstler aufgepeppt. Der Vorplatz wurde neu angelegt und bepflanzt. Neu ist auch die Radwegebeschilderung.In Kürze werden auch neue Hinweistafeln über den Ort informieren. Die Mitglieder der Kommission notierten eifrig. Nächster Stopp der Kommission: In der Gartenstraße hat Helmut Fürst einen ehemaligen Tanzsaal saniert. Er plant, den 200 Personen fassenden Raum als "Kulturscheune" für Ausstellungen zu öffnen. Auch andere sanierte Altbauten, entsiegelte Flächen und üppige Gärten fielen der Kommission bei ihrem Streifzug ins Auge.Beim Gasthaus "Zur alten Fähre" entsteht ein Kräutergarten. Letzte Station: Hinter dem Friedhof wird ein "Philosophischer Lebensgarten" angelegt. Das menschliche Leben wird darin mit den Abschnitten "Werden", "Älterwerden" und einem "Paradiesgarten" dargestellt.In der Alten Schule zog die Kommission Bilanz, und die Kanzemer genehmigten sich einen Schoppen Wein. Unangenehm stieß der Denkmalpflege ein Bauherr auf, der Kunststofffenster eingebaut hat sowie ein neugebauter Holzschuppen. Auch ein alter Kastanienbaum wurde vermisst. Gelobt wurde der Einsatz der Kanzemer für die Dorfentwicklung.

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