Das SAB-Kennzeichen kommt zurück

Saarburg · Willkommen zurück: Spätestens Anfang 2013 kommt das SAB-Kennzeichen wieder. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat jetzt einen entsprechenden Antrag beim Innenministerium gestellt.

Saarburg. 74 Jahre hat der alte Feuerwehr-Mercedes auf dem Buckel. Ein 65-PS-Benziner treibt das Viereinhalb-Tonnen-Gefährt an. Höchstgeschwindigkeit: 85 Kilometer in der Stunde. Der alte Benz ist das älteste noch im Dienst stehende Feuerwehrfahrzeug Deutschlands - und ein echter Saarburger: Ein SAB-Kennzeichen, ausgestellt vom "Landratsamt Saarburg", prangt noch unter dem großen Kühler. "Wir haben das Auto nie umgemeldet, damit wir das Kennzeichen behalten konnten", erklärt Wehrführer Christof Leinenbach.
Land stellt Antrag beim Bund


Mehr als 40 Jahre ist es her, als der alte Landkreis Saarburg bei der letzten Kommunalreform aufgelöst wurde. Und mit ihm verschwand auch das SAB-Kennzeichen. Das könnte sich bald ändern: Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat beim rheinland-pfälzischen Innenministerium einen Antrag auf Wiedereinführung des Nummernschilds gestellt.
"Das SAB-Kennzeichen kommt zurück", sagt Thomas Müller von der Kreisverwaltung. Gleichzeitig muss Müller die Euphorie der Saarburger jedoch etwas bremsen: "Die Bürger müssen sich noch etwas gedulden." Denn das Saarburger Kennzeichen muss von allerhöchster Stelle genehmigt werden: "Der Kreis muss bei uns einen Antrag stellen, wir stellen daraufhin einen Antrag beim Bundesverkehrsministerium", weiß Christoph Gehring vom Innenministerium in Mainz. Noch im Sommer sollen alle Anträge für die neuen Nummernschilder - in der Region sind das auch PRÜ für Prüm und BKS für Bernkastel-Kues - in Berlin bearbeitet werden. "Wir gehen davon aus, dass schon im Herbst - spätestens aber Anfang nächsten Jahres - die neuen Schilder ausgestellt werden können", sagt Gehring. Ist der Verwaltungsaufwand für die Einführung der neuen Schilder also doch größer als gedacht? "Nein, das ist ein einfacher Schriftverkehr, so etwas gehört zum Alltag eines Ministerialbeamten", betont Gehring.
Bis spätestens Anfang 2013 müssen sich die Saarburger also noch gedulden. Übrigens können dann auch Bürger aus Trittenheim, Hermeskeil oder Ralingen das Kennzeichen beantragen - Trierer Einwohner jedoch nicht.
In der Zulassungsstelle in Saarburg herrschte schon in den vergangenen Tagen reger Andrang. Der Grund: Ein Radio-Sender hatte irrtümlicherweise vermeldet, dass es das SAB-Kennzeichen schon gebe. "Es gab sehr viele Anfragen", berichtet Marietta Wagner von der Zulassungsstelle. Ein Weinbaubetrieb wolle zum Beispiel seine gesamte Fahrzeugflotte auf SAB umstellen, sagt die Frau, die schon in der Zulassungsstelle arbeitete, als es das erste SAB-Kennzeichen noch gab. "Die Leute hier haben schon an den Schildern gehangen."
Extra

Heinz Arnold, Saarburg: Ich würde mir ein SAB-Nummernschild holen. Ich fühle mich sehr wohl in Saarburg. Als Taubenzüchter lasse ich auf Hochzeiten meine weißen Tauben fliegen - da wäre es schön, mit einem Auto mit SAB-Kennzeichen vorzufahren. Theresia Dawen, Konz-Oberemmel: Ich finde das übertrieben und unnötig. Es ist wieder mit Aufwand und Bürokratie verbunden - das muss nicht sein. Auch wenn es irgendwann für die Konzer auch ein eigenes Nummernschild geben würde. David Melde, Onsdorf (Verbandsgemeinde Konz): Ich würde mir auf jeden Fall ein SAB-Kennzeichen holen - obwohl ich eigentlich Konzer bin. Ich mag Saarburg sehr, bin hier viel lieber als in Trier. sen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort