100 Prozent auch bei den Grünen

Die wiedergewählten Michael Rahe (Vorstandssprecher) und Sebastian Wispel (Schatzmeister) sowie neue Vorstandssprecherin Claudia Brinkmann bilden den geschäftsführenden Vorstand von Bündnis 90/Die Grünen Trier/Trier-Saarburg.

Trier. (rm.) Selten verlief ein Grünen-Kreisparteitag bei der Abhandlung der Regularien so harmonisch wie der am Dienstagabend im Warsberger Hof. "Fragen zum Rechenschaftsbericht? Nein? Also keine." Versammlungsleiterin Sigrun Friederike Priemer konnte den ersten Teil der Tagesordnung schnell abhaken. Die Entlastung der alten Führungsriege erfolge einstimmig. Harmonie auch bei der Neuwahl der Parteispitze. Vorstandssprecher Michael Rahe (32) wurde mit 24 von 26 Stimmen im Amt bestätigt; die Wiederwahl von Schatzmeister Sebastian Wispel (27), wie Rahe Jurist aus Trier, erfolgte mit 100 Prozent Ja-Stimmen, was ihm einen scherzhaften "Honecker!"-Zwischenruf einbrachte. Neu im geschäftsführenden Vorstand ist Claudia Brinkmann, die es auf die meisten Nein-Stimmen, nämlich drei, brachte. Die 30-jährige Online-Kommunikationsmanagerin aus Trier löst Sabina Quijano (Kanzem) ab, die aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert hatte.Für die fünf Beisitzer-Posten gab es fünf Kandidatinnen und Kandidaten, die jeweils gegen maximal zwei Stimmen gewählt wurden: Wolfgang Hertel, Sascha Gottschalk (beide Konz), Heide von Schütz (Langsur), Sandra Vogel und Christiane Wendler (beide Trier).Grüne Streitkultur flammte erst auf, als Michael Rahe zum Tagesordnungspunkt "Anträge" überleitete und das diskussionsträchtigste Thema unter rhetorisch geschickter Anleihe bei der Schlagzeile "Tornados verwüsten Eifeldörfer" aus der TV-Dienstagsausgabe anmoderierte.Nach ausführlicher Diskussion wurden gleich zwei Anträge zu den Bundeswehr-Einsätzen in Afghanistan mit großer Mehrheit verabschiedet. Der erste fordert das sofortige Einstellen der Aufklärungsflüge mit "Tornado"-Maschinen. Der zweite spricht sich für politische Initiativen statt präventiver Kampfeinsätze in Afghanistan aus. Mit beiden Anträgen soll sich nun die Landesdelegiertenversammlung der Grünen am 16.Juni in Lambrecht/Pfalz auseinander setzen. "Wir zeigen Flagge in der Friedenspolitik", betonte Rahe.Zwei weitere am Dienstag einmütig verabschiedete Anträge fordern Aufnahme des Klimaschutzes in die rheinland-pfälzische Landesverfassung sowie auf kommunaler Ebene eine transparente Vergabe-Praxis bei öffentlichen Aufträgen und ein "gläsernes" Vergaberegister im Internet. Über diese Initiative von Dominik Heinrich, Fraktionsmitglied der Grünen im Trierer Stadtrat, hat der TV in der Dienstagsausgabe berichtet.

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