150 Jahre Barmherzigkeit

TRIER. 150 Jahre Brüder in Trier: Mit einem von Bischof Reinhard Marx zelebrierten Gottesdienst und einem Festakt auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses feierten die Brüder 150 Jahre erfolgreicher Arbeit in der Moselstadt.

Riesiger Andrang zum Jubiläum: Rund 1500 Menschen füllten beim Gottesdienst den Dom, in dem Bischof Marx die Brüder aufforderte, die Kultur der Barmherzigkeit hochzuhalten. Zum Festakt im Zelt im Park des Brüderkrankenhauses kamen etwa 800 Besucher, unter ihnen zahlreiche Mitarbeiter des Krankenhauses und die Mitglieder vieler Trierer Konvente.Riesiges Aufgebot an Gästen und Rednern

Brüder aus ganz Deutschland und aus den Konventen in aller Welt waren ebenfalls zum Jubiläum in ihr Mutterhaus gekommen. Eine große Zahl Redner erwartete die Besucher: Hausoberer Bruder Peter Berg begrüßte die Gäste. Die Laudatio hielt Oberbürgermeister Helmut Schröer. Weitere Grußworte überbrachten Generaloberer Bernward Elsner, Provinzialoberer Bruder Pankratius Herzog, Gesundheitsministerin Malu Dreyer, der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Trier, Prälat Franz-Josef Gebert, Landrat Richard Groß, der kaufmännische Direktor des Brüderkrankenhauses Ludwig Klarl und der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Reinhard Boesten. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung vom Orchester des Brüderkrankenhauses, das sich anlässlich des Jubiläums neu zusammengefunden hat.Bruder wirbt für die Ordensgemeinschaft

"Seit 150 Jahren ist das Gebet der Brüder in dieser Stadt nicht verstummt", sagte Bruder Peter Berg in seiner Begrüßung. Er hob die Tradition des Ordens hervor: "Vor 150 Jahren haben sich unsere Vorfahren unter der Führung Peter Friedhofens auf Wunsch des Bischofs hierher aufgemacht. Wir stehen in diesem Erbe und wissen uns in der Gestaltung unseres Ordensauftrags eingebunden in eine große Trägerorganisation mit vielen loyalen Mitarbeitern."Seine Ansprache nutzte der Bruder, um für das Ordensleben zu werben. "Wo hier schon so viele Menschen versammelt sind", sagte er mit einem Augenzwinkern. "Wir freuen uns immer über neue Interessenten für unsere Ordensgemeinschaft."Einen Überblick über die Geschichte des Ordens gab Generaloberer Bernward Elsner. "Wir sind stolz darauf, 150 Jahre Stadtgeschichte mitgestaltet und mitgeprägt zu haben", sagte er.Zur Erinnerung an die Anfänge hatten sich die Brüder bereits am Vorabend der Jubiläumsveranstaltung in der Bantuskapelle versammelt. Sie liegt in der Nähe des ehemaligen Standortes des Bantusspitälchens, wo sich die ersten Brüder 1853 niederließen."Unsere Brüder gehören zur Stadt", sagte Oberbürgermeister Helmut Schröer in seiner Laudatio. Anhand der Behandlungszahlen führte er den Gästen die Bedeutung der Arbeit des Ordens vor Augen. Knapp 24 000 Patienten seien im vergangenen Jahr stationär versorgt, rund 70 000 ambulant behandelt worden. Der Einzugsbereich des Krankenhauses geht weit über die Grenzen Triers hinaus. Rund 80 Prozent der Patienten kommen aus Trier oder den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun."Es ist schön, dass die Ordensgemeinschaft zusammen mit den Beschäftigten feiert", sagte Sozialministerin Malu Dreyer. Das Engagement der Brüder am Menschen zeige das soziale Verantwortungsbewusstsein des Ordens. Die Ministerin hob hervor, dass das Krankenhaus eine große Zahl Ausbildungsplätze zur Verfügung stelle.Auch zu dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, wonach die Bereitschaftszeit von Ärzten als Arbeitszeit zu gelten hat (der TV berichtete), nahm die Ministerin Stellung. Durch das Urteil kommen auf die Kliniken Personalengpässe zu. Es sei notwendig, zusätzliche Arztstellen aufzubauen, sagte Dreyer. Schritt für Schritt müsse man sich an die Umsetzung der europäischen Vorgaben machen, so die Ministerin.

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