9000 Flaschen geleert

TRIER. Den Inhalt von fast 9000 Flaschen Rebensäften probierten die rund 3000 Besucher des 15. Mosel-Saar-Ruwer Weinforums am Wochenende. Ob die 2008er- Veranstaltungsauflage erneut in den Thermen am Viehmarkt oder wie bis 2004 im seither umgebauten Landesmuseum stattfinden wird, steht noch nicht fest.

Mia Fischer ist Südafrikanerin und absolviert derzeit ein Praktikum im baden-württembergischen Staatsweingut Weinsberg. Am Samstag war sie erstmals in Trier und bezeichnet sich seither als "Fan" des Weinforums: "Ein toller Rahmen und eine gute Möglichkeit, mehr über Wein zu erfahren." Mia Fischer gehört zu der "multinationalen Truppe" im Schlepptau von Thomas Rosenbaum aus Briedel/Untermosel: Der angehende Weinbautechniker ist mit noch fünf weiteren Weinsberger Kolleginnen und Kollegen (aus den USA und Baden-Württemberg) angereist. Der 23-Jährige weiß nach fünf erlebten Weinforen: "Das ist eine Vorzeigeveranstaltung, bei der man nicht Gefahr läuft, sich zu blamieren." Auch die Landwirtschaftskammer (LWK) Rheinland-Pfalz und der Mosel-Saar-Ruwer-Wein e.V. (MSR) als Veranstalter sind sehr angetan. "Unsere Bemühen, die Besucherströme auf Freitag und Sonntag zu lenken, haben gefruchtet", bilanziert MSR-Geschäftsführer Ansgar Schmitz am Sonntagabend. Wie im Rekordjahr 2006 seien rund 3000 Besucher gekommen, die sich diesmal fast gleichmäßig auf die drei Forums-Tage verteilt hätten. Letztes Jahr war der Samstag mit 1500 verkauften Karten "so überlaufen, dass es fast ungemütlich zu werden drohte". Diesmal nicht, auch wenn der Samstag mit 1100 Gästen erneut den stärksten Andrang bescherte.Ein Eifel-Brand als Absacker

Immer wieder gelobt: das Preis-Leitungs-Verhältnis. Im Ticketpreis (Samstag 23 Euro, Freitag/Sonntag 21 Euro) enthalten ist neben der Möglichkeit, nach Herzenslust von 148 Weinen und sechs Sekten zu probieren, auch ein hochwertigen Weinglas zum Mitnehmen sowie die Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Gebiet des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT) und Nahverkehrszügen zwischen Koblenz und Trier. Auf "knapp 9000" schätzt LWK-Projektleiterin Jutta Schneider die Zahl der am Wochenende geleerten Flaschen. Was nicht bedeutet, dass jeder Besucher im Schnitt drei Flaschen Wein konsumiert, wie die stattlich gefüllten Ausspuck-Behältnisse zeigen. Alkohol-bedingte Ausfallerscheinungen im Publikum? "Fehlanzeige!", sagt Jutta Schneider. "Weintrinker sind friedliche Trinker." "Abends haben manche aber einen leicht glasigen Blick", berichtet Andreas Hahn (35) aus Niederweiler, der zur Abrundung des Forums-Angebots sechs goldprämierte Eifel-Edelbrände offeriert. Sein Stand entwickelt sich zur Anlaufstelle für Leute, die es nach einem gepflegten "Absacker" gelüstet. Die meisten aber bleiben bei Wein und Sekt. So wie Stammgast Werner Kappes (58) aus Trier: "Hier ist die Auswahl größer und besser als bei jeder Weinprobe." Richard Schneiders (70) ist ebenfalls schon seit Jahren immer wieder mit von der Partie: "Ich stamme aus Kröv, habe lange in Wittlich gelebt und wohne jetzt in Trier. Hier kann ich mich informieren, was die Winzer aus meiner alten Heimat produzieren." Ihm hat es allerdings am alten Veranstaltungsort Landesmuseum "noch besser gefallen". Dort fanden die Foren bis 2004 statt; dann machte ein Modernisierungs-Projekt des Museum zur Baustelle und die Viehmarkt-Thermen zum Ausweichort. Wo das nächste Forum im Januar 2008 stattfinden wird, steht noch nicht fest. Ansgar Schmitz: "Wir wollen in den nächsten Tagen mit der Museumsleitung sprechen und fragen, was man dort von einem eventuellen Umzug hält." MEHR FOTOS AUF SEITE 24

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