Angela ante Portas: Höchste Sicherheitsstufe

Trier · Die Bundeskanzlerin kommt in die Römerstadt. Angela Merkels Auftritt vor der Porta Nigra morgen um 19.30 Uhr wird inszeniert wie der Auftritt eines Popstars.

Gespannt werden sich am Mittwoch um 19.30 Uhr Trierer Ortszeit die Blicke gen Porta Nigra richten. Die mächtigste Frau der Welt (laut dem Forbes Magazine) kommt von Ludwigshafen direkt nach Trier. Auf welche Weise und aus welcher Richtung – das ist streng geheim.

„Aus Sicherheitsgründen können wir dazu nichts sagen“, gibt sich Polizei-Pressesprecher Karl-Peter Jochem fast schon selbstverständlich zugeknöpft. Auch den Fluchtweg der Kanzlerin verrät er nicht. Ihre Visite gibt sich im Vorfeld als Ereignis im Ausmaß eines wahrhaftigen Staatsaktes. Die Bundeskanzlerin kommt. Doch das Tamtam und Drumherum dieser filmreifen Inszenierung bleiben nebulös.

Ein wenig in die Karten blicken lässt sich Michael Merten, kommissarischer Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Trier-Stadt. Vor der Porta Nigra wird eine Bühne errichtet werden. Davor warten rund 120 Biertischbänke (knapp 500 Sitzplätze) auf die Schnellsten. Einlass ist schon um 17.30 Uhr, zwei Stunden vor Merkel. Dahinter soll eine Absperrung die Massen, die sich zu Tausenden bis in Richtung Hauptmarkt stauen sollen, zurückhalten. Zum Sitzplätzesichern ist frühes Kommen geboten. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, mahnt Merten.

Public viewing


„Wir rechnen mit mehreren Tausend Menschen", ergänzt er. Eine sieben Meter hohe Videoleinwand wird zusammen mit einer Beschallungsanlage Bild und Stimme der Kanzlerin von der Porta Nigra hinein in die Altstadt werfen. „Niemand braucht Angst zu haben, dass er nichts mitbekommt“, verspricht Merten. Public viewing wie bei der Fußball-WM – nur ohne Poldi und Ballack, sondern mit den politischen Nationalspielern Merkel und Pofalla.

„Eine knappe Stunde bleibt Angela Merkel“, verspricht Merten, der allerdings nicht spekulieren möchte, ob die Kanzlerin ein Bad in der Menge nehmen wird. Autogrammjäger und Fans werden es allerdings schwer haben, ein Foto von sich und dem Gast aus Berlin zu machen. „Das wird nicht mehr möglich sein“, erklärt Merten, aus Sicherheitsgründen oder Zeitmangel.

Kanzlerin kennt und mag die Region

Ein großes Aufgebot von Sicherheitsleuten wird jeden Schritt und jeden Wink der Bundeskanzlerin bewachen. Dafür sorgt der Stab des Bundeskanzleramtes.

Einen „Höhepunkt“ im Jahr des Bundestagswahlkampfs nennt Bernhard Kaster, CDU-Mitglied des Bundestages, den Besuch aus der Hauptstadt in seinem „Wohnzimmer". „Sie kennt und mag diese Region und wird sie in ihrem Herzen mitnehmen“, ist sich Kaster sicher, dass der Kanzlerinbesuch keine 08/15-Stippvisite im Gedränge ihres Terminkalenders ist. Außerdem sei es schön, dass die deutsch-luxemburgische Freundschaft zum Ausdruck kommt, denn der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker ist zu dem Stelldichein auf dem Porta-Nigra-Platz geladen.

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