Anpacken statt Warten

TRIER. Die Greenpeace-Gruppe Trier hat im vergangenen Jahr viel erreicht. Wo Produkte aus Recycling-Papier verkauft werden, listeten die Umweltschützer in einem Einkaufsführer auf. 2007 wollen sie sich besonders dem Thema Gentechnik widmen und richten ihre Aktionen gezielt an Schüler.

Frisch aufgebrühter Tee und Laugenbrezel stehen auf dem Tisch. Die Greenpeace-Aktivisten haben sich in ihrem Büro in der Pfützenstraße versammelt. Insgesamt 40 Mitglieder zählt die Organisation in der Moselstadt. "Ich wollte selbst etwas machen. Nicht nur reden, sondern auch etwas erreichen", berichtet Lydia Tomaschowski. Deswegen ist sie vor ein paar Jahren zu der Greenpeace-Gruppe Trier gestoßen und unterstützt die Umweltschützer bei Aktionen und Projekten. "Wir können auf viele Erfolge im vergangenen Jahr zurückblicken", sagt Philipp Jakobs. Der ausgedruckte Jahresrückblick, den er in der Hand hält, füllt mehrere Seiten. Ein wichtiges Anliegen für die Greenpeace-Aktivisten war das Gedenken an den zwanzigsten Jahrestag des Unfalls in Tschernobyl. Mit Infoständen, Redebeiträgen und Straßentheaterszenen versuchten die Umweltschützer an das Unglück von Tschernobyl und die Opfer zu erinnern. Ein wichtiges Projekt für die Greenpeace-Gruppe Trier war die Entwicklung und Veröffentlichung eines Einkaufsführers für Recycling-Papier. In dem Ratgeber sind Geschäfte aus allen Trierer Stadtteilen aufgelistet, die Produkte aus umweltfreundlichem Papier verkaufen. Um den Verbrauch von Papier im Alltag einzudämmen, hält Philipp Jakobs für die Verbraucher einen wichtigen Tipp bereit. "Wer an seinem Briefkasten einen Aufkleber mit ,Keine Werbung' anbringt, hilft mit, die Umwelt zu schonen", erklärt er. Die unerwünschten Prospekte, die oft ungelesen in den Papierkorb wandern, stellen schließlich eine enorme Verschwendung an Umweltressourcen dar. Auch mit den eingerichteten Büchertauschbörsen im Astarix, an der Universität und der Tuchfabrik versuchen die Greenpeace-Aktivisten den enormen Verbrauch an Papier einzudämmen. Wer ein ausgelesenes Buch besitzt, kann es an den Tauschständen gegen eine andere Second-Hand-Lektüre austauschen. "Die Leute scheinen es zu mögen. Ständig stehen andere Bücher in den Regalen", berichtet Philipp Jakobs.Vorträge an Schulen

Auch zum Thema Gentechnik engagieren sich die Mitglieder der Greenpeace-Gruppe Trier. Im vergangenen Jahr setzten sich die Umweltschützer besonders für eine Kennzeichnung von tierischen Produkten ein, die mit genmanipuliertem Futter hergestellt wurden. Auch für 2007 haben sich die Greenpeace-Aktivisten viel vorgenommen. "An Trierer Schulen werden wir Vorträge über Gentechnik und ihre Folgen halten", berichtet Sebastian Weismüller. Für die nächsten Wochen stehen Gespräche mit den Stadtwerken Trier über die Möglichkeiten von Ökostrom im prall gefüllten Terminkalender der Umweltschützer. Ein strammes Programm für die 40 Mitglieder der Greenpeace-Gruppe Trier. "Wir brauchen dringend neue Leute, die mitmachen. Wer Greenpeace gut findet, sollte es nicht dabei belassen, sondern selbst aktiv werden", erklärt Philipp Jakobs.

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