Antweiler bleibt in Trier

TRIER. Aufatmen im Fachbereich Ethnologie: Professor Christoph Antweiler hat seinen Ruf an die Universität Passau abgesagt und sich für den Verbleib an der Trierer Uni entschieden ­ zumindest vorerst.

Wochenlang hatte der drohende Weggang des Ethnologen, der an der Trierer Universität zusammen mit nur einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und einer "halben" Sekretärin 550 Studierende betreut, für Wirbel gesorgt. Antweiler hatte gegenüber der Universitätsleitung angekündigt, er werde die C 4-Professur in Passau antreten, wenn sich die Personalausstattung in Trier nicht verbessere. "Was wir brauchen, ist eine zweite Professur oder alternativ einen zweiten Mitarbeiter und einen Juniorprofessor", hatte Antweiler gefordert. Um sein Anliegen zu unterstützen, hatten Studierende 350 Unterschriften gesammelt, Plakate geklebt, Flyer verteilt. Auch Wissenschaftsminister Zöllner erhielt Post von den Protestlern aus Trier. Doch vergebens. "Es hat sich nichts verbessert für die Ethnologie", muss Professor Antweiler nun nüchtern eingestehen. Uni-Präsident Peter Schwenkmezger habe ihm lediglich mitgeteilt, dass er keine C4-Professur für den Ethnologen gefunden habe und ihm auch sonst keine besseren Arbeitsbedingungen anbieten könne, berichtete Antweiler gestern auf TV -Anfrage. Die besser dotierte Stelle in Passau habe er aus fachlichen und privaten Gründen abgesagt. In Trier hat Antweiler eine C 3-Professur inne. Die öffentliche Kampagne mit Protestbriefen, Unterschriftensammlungen und Solidaritätsaktionen war nach Einschätzung von Antweiler nicht von Erfolg gekrönt. Wahrscheinlich wäre die Trierer Ethnologie "den Bach herunter gegangen", schätzt der Wissenschaftler. Ob sich das Engagement für den Fachbereich mittelfristig gelohnt hat, ist offen. Uni-Leitung und Dekan waren gestern nicht erreichbar. Und die Fachschaft WiSo will sich öffentlich nicht äußern, bevor Antweilers Entscheidung nicht "offiziell" gemacht sei.

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