Areal für Bolzplatz dringend gesucht

Wo können Kinder und Jugendliche spielen, bolzen oder "Abenteuer" entdecken? Dies analysierte die Arbeitsgemeinschaft Spielraum für die Stadtteile Euren, Ehrang und Quint. Besonderen Wert hatten die Aussagen derer, auf die es ankommt: die Kinder.

 Was in Zewen schon seit drei Jahren zur Infrastruktur für Kinder gehört, ist in Ehrang noch Zukunftsmusik: ein Bolzplatz. Archiv-Foto: Friedemann Vetter

Was in Zewen schon seit drei Jahren zur Infrastruktur für Kinder gehört, ist in Ehrang noch Zukunftsmusik: ein Bolzplatz. Archiv-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Spielplätze, Sportflächen, "Bewegungsmöglichkeiten" an der frischen Luft - Plätze, die von Kindern und Jugendlichen genutzt werden und wo sie auch sicher hinkommen - dies sind entscheidende Kriterien für den Lebenswert am Wohnort. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Spielraum bewertet seit Jahren im Auftrag des städtischen Jugendhilfe-Ausschusses die Situation in Trier.

Diesmal waren - bereits zum dritten Mal - die Stadtteile Ehrang, Euren und Quint an der Reihe - und die Ergebnisse deckten große Unterschiede auf, auch wenn Kerstin Schorer-Hach von der AG Spielraum bei ihrer Präsentation am Mittwochabend im Ausschuss zahlreiche Verbesserungen verkünden konnte. Gemeinsam mit den dort lebenden Kindern wurden sogenannte Kinderstadtpläne erstellt, in denen alles aufgezeichnet ist, was für den Nachwuchs wichtig ist. Von Spielplätzen über Freiflächen bis hin zu "Abenteuerflächen in freier Natur". Aber die Kinder machten auch auf Missstände in Sachen Verkehrssicherheit aufmerksam. Gefährliche Kreuzungen oder Überwege, an denen sich Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, wurden ebenfalls in die Pläne eingetragen.

Defizite vor allem in Ehrang



Besonders in Ehrang gibt es noch zahlreiche Defizite. Im Ortskern fehlt ein Bolzplatz. Diese Erkenntnis ist nicht neu. "Seit zehn Jahren wollen wir einen Bolzplatz einrichten, aber immer dann, wenn es um eine Fläche dafür geht, wehren sich die Anwohner", sagte Günther Merzkirch, Ortsvorsteher von Ehrang-Quint, bei der Ausschuss-Sitzung. Bürgermeister Georg Bernarding sprach von "jahrelanger Blockadehaltung. Wir kommen damit nicht weiter." Die Empfehlung der AG Spielraum: Sollten im Flächennutzungsplan neue Bauflächen ausgewiesen werden, muss dort auf jeden Fall auch ein Bolzplatz integriert werden.

Zweite "Baustelle": Seit Jahren besteht der Wunsch nach einer Skaterbahn. Diese soll laut Merzkirch nun angegangen werden - und in der Nähe des Schul- und Sportzentrums Mäusheckerweg entstehen. Biewer, Pfalzel und Ehrang wollen sich zusammenschließen, um diese Anlage zu realisieren. Bernarding gab allerdings zu bedenken, dass dieser Ort nicht "unbedingt zentral" sei und die Jugendlichen weite Wege gehen müssten, um dorthin zu kommen.

Kerstin Schorer-Hach fand aber auch Positives in Ehrang: "Die Situation der Jugendlichen hat sich durch die Außenstelle des Jugendtreffs im Bürgerhaus verbessert." Sie fordert allerdings auch dazu auf, die Verkehrssituation nach der Verlegung der Bundesstraße 422 für Kinder und Jugendliche zu verbessern und Gefahrenpunkte zu entschärfen.

Für den Stadtteil Quint ist die Situation insgesamt besser, wenn auch viele Kinder die Überquerung der Meilenstraße und der Koblenzer Straße als gefährlich bezeichnen. Daher fordert die AG Spielraum vor allem Fußgängerübergänge. Daneben sieht die AG die Einrichtung einer weiteren "Spielraums" am Forsthaus als wichtig an.

In Euren wurde neben der Verkehrssituation (viel Verkehr in der Eurener Straße) vor allem der Schulhof der Grundschule thematisiert. Dieser wird in naher Zukunft saniert und komplett umgestaltet. "Dabei sollte aber berücksichtigt werden, dass die Ballspielfläche in der jetzigen Größe erhalten werden muss. Schließlich ist der Schulhof die einzige große Spielmöglichkeit in Euren", heißt es im Bericht. Zudem fordert die AG einen zusätzlichen Kinderspielplatz im Neubaugebiet Hontheimstraße.

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