"Man muss dem Weg folgen und die Grenzen beachten", weiß der vierzehnjährige Julian. "Am Ziel ist man erleichtert", ergänzt der neunjährige Erik. Gemeinsam mit anderen Gläubigen haben die Jungen beim Jugendgottesdienst das begehbare Labyrinth in der St.- Antonius-Kirche erfahren, eine Dauerinstallation bis Ende September. "Wechselnde Pfade, Schatten und Licht - alles ist Gnade, fürchte dich nicht" sangen sie. In der Mitte liegt das Evangelienbuch

Grünpflanzen, Blumen und Steine säumten ihren Weg; in der Mitte fanden sie auf einem Baumstamm das Evangelienbuch: "Christus finden" war das Motto des Gottesdienstes. "Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht, in der Mitte haben wir spontan das ‚Vater unser' gesprochen", sagt Pater Aloys Hülskamp. "Die frohe Botschaft soll die Mitte unseres Lebens sein!" Gemeindereferentin Silvia Schmitz-Metzler schuf zusammen mit Kindern aus dem Schulzentrum Mäusheckerweg farbenfrohe Bilder, die rund um das Labyrinth zu bewundern sind. In einer "Zukunftswerkstatt" vor wenigen Wochen war beschlossen worden, den Kirchenraum zu gestalten. Auch eine Musikgruppe soll entstehen. "Nebenan im Pfarrheim haben wir ein Schülercafé geplant, einen Treffpunkt mit Internet", sagt Johannes Rau. Mit dem Labyrinth möchte der Trierer Pastoralreferent Menschen neue religiöse Erfahrungen ermöglichen - ob Kindergartenkindern, Schülern oder Senioren. "Es geht um eine neue Perspektive, um andere Eindrücke", sagt Rau. Die rund 44 Meter lange Wegstrecke könne ganz individuell gestaltet werden. "Nicht geradlinig führt der Lebensweg zur Herzmitte - Umkehr und lange Wegstrecken sind nötig. Doch immer kommt der Mensch zum Ziel!"