"Auf einem Auge blind"

TRIER. (ph) Bert Hofmann, Präsident der Fachhochschule (FH) Trier, hat sich gegen die drohende Schließung zweier Fachbereiche der FH gewandt. "Das lehnen wir entschieden ab", sagte Hofmann vor etwa 200 Demonstranten, die gestern Nachmittag durch die Trierer Innenstadt zogen.

Der FH-Präsident kritisierte ein vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten, das die Auflösung der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen an der FH Trier empfohlen hatte. Die Gutachter hatten von den Hochschulen mehr Effizienz gefordert. "Unter Effizienzgewinn verstehen wir nicht nur einsparen, kürzen und schließen", sagte Hofmann. Er verwies darauf, dass die FH Trier nicht nur mit neuen Bachelor- und Masterstudiengängen, sondern auch mit der geplanten Zusammenlegung von Fachbereichen bei gelichzeitiger Ausweitung des Lehrangebots bereits einen Beitrag zu mehr Effizienz leiste. Da das Gutachten dennoch die Schließung der Trierer Fachbereiche vorschlage, "waren die Gutachter bei ihrer Beurteilung wohl mindestens auf einem Auge blind", sagte Hofmann. Gegen 15.30 Uhr hatten sich etwa 200 Demonstranten mit Trillerpfeifen und Plakaten vom FH-Gebäude am Irminenfreihof in Richtung Innenstadt aufgemacht. Unter ihnen waren auch mehrere Professoren und Mitglieder des Bundes deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure. Dessen Vorsitzender Helmut Scherf sagte, es könne nicht sein, dass die Mainzer Sparpolitik allein zu Lasten der Region Trier gehe. Mit den beiden Fachbereichen werde die FH ihres Herzstücks beraubt. Karl-Hans Bläsius, Professor für Informatik an der FH, sagte, der drohende Wegfall von 20 Prozent der Studenten und der damit einhergehenden Kürzung der Zuweisungen werde sich auf die gesamte Hochschule negativ auswirken.

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