Aus dem Hörsaal in die Slums von Nairobi
Trier · 15 Trierer Studenten reisen am 25. Februar nach Kenia. In einem Gemeinschaftsprojekt der Universität Trier und der Kenyatta University in Nairobi analysieren sie die Gesundheitsversorgung in den Armenvierteln und erarbeiten konkrete Handlungsalternativen. Mit Spenden wollen sie sich einen Teil der Reise finanzieren.
Trier. "Ich freue mich vor allem auf das Land, die Menschen und den interkulturellen Austausch", sagt der Trierer Student Felix Keß. "Das wird ein ganz besonderes Erlebnis." Ende Februar geht es für Keß im Rahmen des deutsch-kenianischen Projekts "Gesundheitsversorgung in den Slums" mit 14 weiteren Trierer Studenten aller Fachbereiche sowie Organisator und Politikwissenschaftler Johannes Michael Nebe nach Nairobi. Dort werden sie in einer Gemeinschaftsstudie mit 15 Studenten der Kenyatta University zusammenarbeiten. Im Zentrum des Projekts stehen seit rund 14 Jahren partnerschaftliches Miteinander, interkultureller Austausch sowie die Verbesserung der Lebensumstände in den Slums.
Methodisch gegen die Armut
Dabei ist das Thema hochaktuell. Rund 65 Prozent - etwa 2,5 Millionen Menschen - der Stadtbevölkerung Nairobis leben auf nur sechs Prozent der Stadtfläche. Die Bedingungen sind nicht nur menschenunwürdig, sondern auch lebensbedrohlich. Vor allem die Gesundheitsversorgung innerhalb der Slums ist ein großes Problem. Daher widmen sich die Studenten in diesem Jahr speziell dem Thema "Gesundheitsversorgung in den Slums".
Vier Wochen lang analysieren deutsche und kenianische Studenten mit Hilfe empirischer Forschungsmethoden, Beobachtungen und Kartenauswertungen die Situation im Armenviertel Mathare. Unterstützt werden sie von der Organisation German Doctors und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die die Studenten mit Daten und Fachwissen versorgen.
In einem Abschlussbericht fassen die 30 Studenten ihre Ergebnisse letztlich zusammen und formulieren konkrete Handlungsempfehlungen an die kenianischen Verantwortlichen im Gesundheits- und Planungssektor.
Das Ziel sei laut Keß vor allem, "die Situation der Menschen in den Slums objektiv abzubilden und Empfehlungen auszusprechen". Man wolle sich aber keinesfalls anmaßen, die Leute von oben herab zurechtzuweisen oder zu kritisieren. "Mir geht es vor allem um den interkulturellen Austausch. Wenn wir dann auch noch helfen können, ist das doch sehr gut." Die Trierer sammeln für die Kenianer zudem auch fleißig Spenden, haben dafür sogar den Verein Elimu ya Maendeleo (Bildung fördert Entwicklung) gegründet. "Das Wichtigste ist es, konkrete Projekte in die Hand zu nehmen und nicht nur auf offizielle Gelder zu vertrauen, die meist in den Slums gar nicht ankommen", erklärt Organisator Michael Nebe.
Die Kosten für die Reise müssen die Studenten zu großen Teilen selbst tragen - pro Person rund 1500 Euro. Im Internet haben sie daher eine Spendenseite eingerichtet. Außerdem wird es am heutigen Samstag, 24. Januar, im Studi-Haus an der Uni eine Party geben, deren Einnahmen in die Keniareise fließen sollen.
Weitere Informationen zu dem Projekt und deren Unterstützung sind unter <%LINK auto="true" href="http://www.de.pledgebank.com/KeniaUniTrier15" class="more" text="www.de.pledgebank.com/KeniaUniTrier15"%> erhältlich.