Ausbau Ayl - ja oder nein?

30 Zuhörer bei einer Ortsbeiratssitzung - ein Höchstwert für Olewig. Die Bürger interessierte vor allem der Ausbau der Straße "Auf der Ayl". Denn: Kommt die Maßnahme, geht's ans eigene Portemonnaie. Ungeklärt blieb die Frage, ob es losgeht und wenn ja, mit welchen Gebühren die Anlieger konkret rechnen müssen.

 Bange Frage in Olewig, weil es an den eigenen Geldbeutel geht: Kommt der Ausbau der maroden Straße Auf der Ayl, oder noch nicht? TV-Foto: Ludwig Hoff

Bange Frage in Olewig, weil es an den eigenen Geldbeutel geht: Kommt der Ausbau der maroden Straße Auf der Ayl, oder noch nicht? TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Olewig. Bei der Einwohnerfragestunde während der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Trier-Olewig in der Grundschule gab's ein Reiz-Thema: Die potenzielle Sanierung der "Auf der Ayl". Kommt der Ausbau (der TV berichtete) oder kommt er nicht? Exakt beantworten konnte Ortsvorsteherin Hannelore Komes (CDU) diese Frage nicht. Der Grund: Zur Lösung des Rätsels hätte ein Vertreter des zuständigen Fachamts der Stadtverwaltung anwesend sein müssen, rügte Detlef Schieben (SPD). Ratsmitglied Peter Terges (CDU) hatte sich zuvor wohl schlau gemacht. Er habe "keine gute Mitteilung" von der Verwaltung bekommen, stellte der stellvertretende Ortsvorsteher in die Runde. Bei einem Straßenausbau müssten die Anlieger wohl oder übel 90 Prozent der Kosten tragen, zehn Prozent würden von der Stadt gezahlt. Terges warnte, es könne sein, dass Grundstücke mit so hohen Anliegergebühren belastet würden, dass diese verkauft werden müssten, um die Anliegergebühren bezahlen zu können. "So etwas kann nicht sein!"

Kein Kontakt zwischen Verwaltung und Anliegern



Parteikollege Klaus Maier konstatierte, eine 90-zu-10-Regelung sei "eine Zumutung für die Bürger". Ein anderer Modus müsse gefunden werden. Johannes Lorscheider (UBM) stellte klar: Weil durch die Olewiger Straße eine Buslinie führe, sei dort mit 60 zu 40 Prozent abgerechnet worden. Trotzdem sei es sogar zu Hausverkäufen gekommen, weil die Anlieger die Beiträge nicht hätten zahlen können.

Ortsteilchefin Komes nutzte die Vorlage: Auf gar keinen Fall dürften die Anliegen der Bürger unter den Teppich gekehrt werden. Das Ergebnis des Abends werde sie der Verwaltung mitteilen.

Derweil brannten den Bürgern die Fragen auf den Nägeln: Eine Forderung: Die Betroffenen frühzeitig einbeziehen, was von den Kommunalräten einhellig unterstützt wurde. Hans Jötten: "Die Baudezernentin muss hierher!" Welchen Status die Straße überhaupt habe, fragte ein Bürger. Dagegen, dass es sich um eine Anliegerstraße handele, spräche der starke Verkehr zu Grundschule, Kindergarten und Kirche. Die Straße sei "überwiegend auf Privateigentum, der Stadt gehöre höchstens ein Meter". Was passiere, wenn die Privatpersonen ihre Anteile nicht verkauften, warf ein Bürger eine spannende Frage auf. Für einen anderen Besucher lautete die Gretchenfrage, ob die Straße überhaupt "gewidmet" sei. Seiner Ansicht nach sei dem so, nur sei die Ayl von der Stadt "primitiv ausgebaut worden".

Die Verwaltung habe ganz klar eine Bringschuld, waren sich Rat und Bürger einig. Er kenne niemanden, den die Verwaltung bereits konkret angesprochen habe zu der Angelegenheit, sagte ein Betroffener. "Was wollen die Anlieger?", schlug Peter Terges eine Abstimmung unter den Anliegern vor - kam damit allerdings nicht durch. Ihm sei es heute Abend "viel zu emotional", befand Karsten Rindt (SPD), weshalb er sich nicht für eine Abstimmung aussprechen könne. Ortsvorsteherin Hannelore Komes konnte auf das Votum ebenfalls verzichten. Sie kenne die negative Stimmung - und genau diese werde sie der Verwaltung mitteilen.

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