Ausgezeichnete Schoppenweine

TRIER. Wo werden die besten offenen Weine ausgeschenkt? Um diese Frage geht's beim Wettbewerb "Bester Schoppen". Beim Vorentscheid in Trier standen 250 Weine zur Probe an.

Schwenken, riechen, einen Schluck einsaugen, über die Zunge fließen lassen und wieder ausspucken. So probierten diese Woche knapp einhundert Gastronomen, Winzer und Weinfreunde rund 250 Schoppenweine im Tagungszentrum der IHK Trier. "Sensorische Schwerstarbeit", sei das, sagt Dieter Reiss, Projektleiter des Regionalwettbewerbs "Bester Schoppen". Die Gastronomen, die die Weine ihrer Getränkekarten zu dieser verdeckten Probe angestellt haben, sind mit ihren Gästen und den Winzern, von denen sie die Weine beziehen, unter den Testern. Den eigenen Wein unter den mit schwarzen Stoffschläuchen bezogenen Flaschen herauszufinden, ist allerdings so gut wie unmöglich. Gewissenhaft wird daher jeder Bewertungsbogen ausgefüllt. Plakette für konsequente Qualität

"Ich schätze, dass wir in diesem Jahr wieder zwischen 85 und 90 Prozent der zur Probe angestellten Weine auszeichnen können", sagt Albrecht Ehses von der IHK, die zusammen mit der Landwirtschaftskammer und der Mosel-Saar-Ruwer Weinwerbung den Wettbewerb im achten Jahr veranstaltet. Neu als Partner dazu gekommen sind das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum und der Hotel- und Gaststättenverband Rheinland. An den Regularien hat sich allerdings nicht viel geändert. Neu ist nur, dass in der Gruppe "Rotweine" auch Verschnitte und nicht nur rebsortenreine Weine angestellt werden dürfen. "Wir wollen mit der Auszeichnung die breite Masse fördern", sagt Ehses. Die Plakette "bester Schoppen" sei in erster Linie ein Marketinginstrument. Dass bis zu 90 Prozent der Weine dieses Siegel erhalten - das in Weinkarten neben den entsprechenden Wein geklebt oder direkt auf Halsetiketten gedruckt werden kann und verkaufsfördernd wirken soll - spreche dabei für die gestiegene Qualität der Schoppenweine. "Vor acht Jahren konnten wir nur rund 40 Prozent der angestellten Weine mit diesem Siegel auszeichnen", erklärt Ehses. Und natürlich gibt es auch ein "richtiges" Siegertreppchen zu erklimmen. Unter allen 1100 angestellten Weine von 240 Gastro-Betrieben, die in Trier, Zeltingen-Rachtig und Ediger-Eller vorverkostet werden, wird am Ende ein Gesamtsieger aus jeder Gruppe gekürt. "Und dieser Wein ist dann tatsächlich der beste Schoppen seiner Kategorie", sagt Ehses, "eine Auszeichnung, auf die Gastronom und Winzer sehr stolz sein können." In diese Probe der Sieger kommen die am besten befundenen Weine der Gruppen Riesling trocken, Riesling halbtrocken, Riesling lieblich, Elbling, Burgunder-Weißweine, Rivaner und Rotweine. Die jeweils rund 30 Gruppenbesten treten am 28. Juni in der Avelsbacher Weinbaudomäne in Trier zur Siegerprobe an. Welcher Wein dabei gewinnt, wird am 11. Juli in einer großen Präsentationsveranstaltung in Kröv öffentlich verkündet. Dann werden auch die "Häuser der besten Schoppen" geehrt: Die Gastronomiebetriebe, die an drei aufeinander folgenden Jahren mit jeweils mindestens 75 Prozent ihrer angestellten Weine bei diesem Wettbewerb ausgezeichnet wurden, erhalten diese Plakette.

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